Urlaub in Marokko – Das sollte man gesehen haben

Urlaub in Marokko – das sollte man gesehen haben
Nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt befindet sich Marokko. Hier scheinen die Farben intensiver und die Düfte betörender als in Deutschland – das Land ist ein Fest für die Sinne. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Destinationen vor, die Sie während Ihres Urlaubs in Marokko unbedingt besuchen sollten.

Tanger und der Norden

Es gibt wenige Städte auf der Welt, deren Name allein Bilder vor unserem geistigen Auge erstehen lässt, und Tanger gehört ganz sicher dazu. Herz der Stadt ist der Gran Socco. Hier treffen sich die Tanjawiin – wie man die Bewohner der weißen Stadt nennt – zum Bummeln und Palavern. Ein Spaziergang durch die Altstadt versetzt den Besucher in eine fremde Welt. Die verwinkelten Gassen sind teilweise so schmal, dass nicht einmal ein Handkarren hindurchpasst. Hier kann der Reisende das typische Marokko abseits der Touristenpfade entdecken. Kleine Läden, in denen Seide, Backwaren oder andere Dinge des täglichen Bedarfs verkauft werden, laden zum Verweilen und Stöbern ein. Besonders sehenswert ist der Sultanspalast Dar-al-Makhzen mit seiner eindrucksvollen Architektur aus Mosaiken, Ornamenten und Schnitzereien. Badeurlauber und Sonnenanbeter zieht es zum Stadtstrand von Tanger, der jedoch im Sommer manchmal ziemlich voll werden kann. Eine Fahrt über Cap Spartel, der Stelle, an der Mittelmeer und Atlantik zusammenfließen, führt zum noch weitgehend unberührten Strand Plage Sidi Kacem. Ebenfalls lohnenswert ist ein Ausflug zur Herkulesgrotte.

Noch mehr Highlights rund um das Mittelmeer

Im 57 Kilometer von Tanger entfernte Tétouan ist der spanische Einfluss deutlich spürbar. Die weitläufige Medina mit ihren farbenfrohen Märkten und der dichten Verzahnung von Wohnen, Handel und Handwerk zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist unbedingt einen Besuch wert. Nach all den vielen Eindrücken empfiehlt sich der Besuch eines der zahllosen gemütlichen Straßencafés, wo Sie bei einem belebenden Minztee neue Kräfte sammeln können. Probieren Sie doch bei dieser Gelegenheit unbedingt auch einmal die lokale Spezialität Kalinti. Dieser pikante und preiswerte Snack aus Kichererbsenmehl schmeckt am besten warm und wird mit Olivenöl, Kreuzkümmel und Paprika verfeinert.
Unweit von Tétouan befinden sich mit Cabo Negro und Martil zwei traumhafte Strände, die vorzugsweise von Einheimischen besucht werden. Sie ziehen sich über viele Kilometer hinweg, sodass der Reisende auch in der Hochsaison garantiert ein ruhiges Plätzchen findet. Auf der eleganten Strandpromenade gilt das Motto „Sehen und gesehen werden“. Das rege Treiben in den die Promenade flankierenden Cafés, Imbissen und Restaurants beginnt am späten Abend und reißt auch bis in die frühen Morgenstunden nicht ab.

Chefchaouen – die blaue Stadt im Rif-Gebirge

Das traditionsreiche Chefchaouen ist nicht nur wegen seiner Küche, die im Jahr 2013 als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde, berühmt. Über viele Jahrhunderte hinweg galt die Stadt als heilig und Ausländer durften sie nicht betreten, Zuwiderhandlungen wurden gnadenlos mit dem Tod bestraft. So blieb die Stadt von europäischen Einflüssen weitgehend unberührt und hat sich ihren fremdartigen Charme nahezu vollständig erhalten. Die strahlend weiß- und blaugetünchten Häuser sind beliebte Fotomotive und strahlen einen ganz besonderen Reiz aus. Trotz der vielen Touristen herrscht hier eine entspannte und angenehm zurückhaltende Stimmung. Erholungssuchende und Naturliebhaber finden bei Spaziergängen und Wanderungen durch das angrenzende Rifgebirge Ruhe und Abstand vom Alltag und Trubel der Stadt. Von der auf einem Hügel gelegenen Spanischen Moschee aus hat man einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt.

Kosmopolitisch, prunkvoll und märchenhaft – die Königsstädte und die Mitte

Zu den wichtigsten touristischen Highlights von Marokko zählen die vier Königsstädte Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat. Jede einzelne war zu einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der Geschichte des Landes Hauptstadt einer der großen Dynastien. Sie besitzen alle ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter und sind Zeugnis der langen und faszinierenden Geschichte von Marokko.

Fès – kulturelles Zentrum des Landes

Die Geschichte des altehrwürdigen Fès beginnt bereits im 9. Jahrhundert. Zahlreiche monumentale Stadttore, darunter das Bab Mahrouk, Bab Chorfa und Bab Boujeloud, künden von der ehemaligen Größe und Bedeutung der Stadt. Obwohl die Souks von Marrakesch die weitaus bekanntesten des Landes sind, können die von Fès in Größe und Vielfalt durchaus mit ihnen mithalten. Ein beliebtes Fotomotiv ist das Gerberviertel. Hier sehen Sie fleißige Handwerker nach alter Tradition das feine Leder mit ganzem Körpereinsatz bearbeiten. Gegen den strengen Geruch, der über dem Viertel liegt, hilft ein Sträußchen frische Minze, das man sich vor die Nase hält. Die Medersen Attarine und Bou Inania aus dem 14. Jahrhundert sind Musterbeispiele islamischer Architektur. Hier fühlt sich der Reisende in eine Welt der Kontemplation, strengen Schönheit und Ruhe versetzt und kann ein wenig Abstand vom in der Altstadt herrschenden Gewimmel nehmen.

Die Perle des Südens

Marrakesch ist mit Sicherheit die berühmteste und meist besuchte Stadt innerhalb Marokkos. Die einmalig schöne Lage nördlich des Hohen Atlas und das besondere Flair haben ihr den Beinamen „Perle des Südens“ eingebracht. Hauptattraktion von Marrakesch sind die Souks und der berühmte Platz Djemaa el Fna. Hier bieten Märchenerzähler, Gaukler, Schlangenbeschwörer, Wahrsager und Akrobaten ihre Künste feil und lassen sich gegen ein geringes Entgeld auch gern fotografieren. Keinesfalls sollten Sie es versäumen, in einer der vielen Garküchen die landestypischen Spezialitäten zu genießen. Dazu gehört die schmackhafte Suppe Harira, ein mit viel Gemüse zubereitetes nahrhaftes Eintopfgericht Tajine oder das marokkanische Nationalgericht Couscous. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Koutoubia-Moschee aus dem 12. Jahrhundert sowie die prachtvollen Agdal- und Menara-Gärten.

Das marokkanische Versailles

Das nur etwa 60 Kilometer entfernte Meknès ist so etwas wie die kleine Schwester von Fès. Hier geht alles etwas ruhiger und gemächlicher zu. Hauptattraktion und viel fotografiertes Motiv ist Bab Mansour, das imposante Stadttor, das sich angrenzend an den ausgedehnten Place el Hedim, dem Herzen der Stadt, befindet. Tagsüber scheint der Platz zu schlafen, in den Abendstunden füllt er sich jedoch mit Leben und ist Schauplatz regen städtischen Treibens. Das prachtvolle Mauseoleum von Moulai Ismail ist ebenfalls ein absolutes Must-See. Der von 1672 – 1727 regierende Sultan wird heute noch von vielen Marokkanern bewundert, da er zahlreiche Aufstände und Rebellionen niederschlug und Marokko zum ersten Mal einte. Die barocken Standuhren, die ein wenig seltsam innerhalb der orientalischen Architektur anmuten, waren ein Geschenk von Louis Quatorze an Moulai Ismail. Von Meknès aus ist es nur ein kurzer Tagesausflug zur archäologischen Stätte Volubilis. Hier kann der Reisende eindrucksvolle Mosaiken und Monumente aus der römischen Antike bestaunen.

Französisches Flair in Rabat

Rabat, die Hauptstadt des Landes, gefällt durch ihr kosmopolitisches Ambiente und ihr französisches Flair. Trotz ihres modernen Charakters mit breiten Boulevards, klimatisierten Malls und Boutiquen, die internationale Designermode verkaufen, gibt es auch hier zahlreiche historische Monumente. Unbedingt sehenswert ist die Kasbah des Oudaias. Die die verwinkelten Gassen flankierenden sorgfältig restaurierten weiß verputzen Häuser sind sowohl Touristenziel als auch eine begehrte Wohnlage. In der Chellah, der mittelalterlichen Nekropole, herrscht eine verwunschene Atmosphäre. Hierhin verirren sich nur wenige Touristen, dafür aber viele Einheimische, die die Ruhe und das geschichtsträchtige Ambiente genießen.

Die Hauptattraktion von Casablanca, der größten Stadt des Landes, ist eindeutig die riesige Hassan II-Moschee. Sie ist die fünftgrößte Moschee der Welt und beeindruckt durch ihre prachtvolle Architektur.

Der tiefe Süden

Der Süden Marokkos ist reich an eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten und faszinierenden Highlights. Hier finden sich wunderbare Strände und unberührte Landschaften, sodass Badeurlauber, Kulturinteressierte und Naturliebhaber bei einem Urlaub im Süden Marokkos voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Rund um Agadir

Agadir, die Stadt an der Atlantikküste, kann zwar nicht mit eindrucksvollen baulichen Highlights, dafür aber mit einem ganzjährig milden Klima und wunderschönen Stränden punkten. Kulturell interessante Destinationen wie Tiznit, Tafraoute oder Essaouira erreichen Sie schnell mit dem Mietwagen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Taxi. Essaouira, das antike Mogador, gilt für viele Reisende als die schönste Stadt Marokkos. Kein Wunder, dass sie als Kulisse für zahlreiche Filme, darunter „Königreich der Himmel“ oder „Game of Thrones“ diente. Das charmante, direkt am Meer gelegene Örtchen bezaubert nicht so sehr durch einzelne Sehenswürdigkeiten, sondern durch seine entspannte Atmosphäre. Am Hafen zu sitzen, den Rufen der Möwen zu lauschen und die Fischer beim Einholen ihres Fangs zu beobachten ist ganz sicher ein unvergessliches Urlaubserlebnis.

Das Hollywood Marokkos – Ouarzazate

Auch die Gegend um die Stadt Ouarzazate war und ist Kulisse unzähliger internationaler Blockbuster. Die Ansicht der riesigen befestigten Anlage Ait Ben Haddou kennt der Reisende bestimmt schon aus Filmen wie „Lawrence von Arabien“, „Gladiator“, „Prince of Persia“ – um nur einige zu nennen. Die gesamte Stadt sieht ein bisschen aus wie ein Märchenschloss und die rote Lehmarchitektur unter dem blauen Himmel bietet einen zauberhaften Anblick.
Saharafeeling pur bietet die etwa 150 Kilometer von Ouarzazate entfernte Stadt Zagora. Von hier aus kann der Reisende aufregende Wüstenfahrten mit dem Jeep unternehmen. Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis ist eine ein- oder mehrtägige Kameltour in die Wüste. Der Anblick des nächtlichen Sternenhimmels sowie das Erlebnis der Ruhe und Weite ist eine besonders intensive Erfahrung.

Weitere Highlights im Süden

Einer der landschaftlichen Höhepunkte und Must-See der Region ist ganz sicher die Todra-Schlucht. Sie ist auch mit dem Auto gut zu erreichen. Die Oasen, die sich entlang des Flusses reihen, sind besonders im Frühling sehr eindrucksvoll. Auch das Dadestal mit seinen malerischen Dörfern ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Die rote Erde bietet einen eindrucksvollen Kontrast zu den sattgrünen Oasen und den ockerfarbenen trutzigen Lehmburgen.

Dies sind nur einige der vielen Highlights und Must-Sees von Marokko, dieses so vielfältigen Landes.

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