Giftige Pflanzen für Katzen
Warum Katzen Pflanzen fressen
Wenn Katzen sich putzen, verschlucken sie dabei stets eine große Menge ihrer Haare, die sich dann im Inneren der Katze zu einem Knäuel verdichten. Durch das Fressen von Gräsern und Kräutern fällt das Auswürgen dieser Haarknäuel leichter. Dies ist auch der Grund, weshalb reinen Stubenkatzen sogenanntes Katzengras angeboten wird.
Doch leider ist nicht alles, was grün ist und vielleicht sogar wie Gras aussieht, für Katzen geeignet.
Im Gegenteil – es gibt sowohl im Garten als auch in Haus und Wohnung zahlreiche Pflanzen, auf die Sie lieber verzichten sollten, da diese für Katzen hochgiftig sind. Das Anknabbern oder gar Verzehren dieser Pflanzen kann verheerende Folgen haben.
Lesen Sie hier, um welche Pflanzen es sich unter anderem dabei handelt.
Für Katzen giftige Pflanzen in Haus und Wohnung
1. Der Weihnachtsstern ( Euphorbia pulcherrima)
Der Weihnachtsstern ist eine beliebte Zimmerpflanze, die bis zu 1,20 Meter hoch werden kann. Im Winter entwickelt er kleine hellgelbe Blüten, die von kleinen hellrosa Blättern ummantelt werden.
Sämtliche Pflanzenteile dieser Zimmerpflanze sind schwach giftig für Katzen. Die stärkste Giftwirkung hat der weiße Milchsaft.
Dieser kann zu Hautreizungen und auch Verdauungsbeschwerden wie Schmerzen, Erbrechen und blutigem Durchfall führen. Auch vermehrter Speichelfluss, Lähmungen und Unruhe können auf eine Vergiftung durch dieses Wolfsmilch-Gewächs hindeuten.
Im schlimmsten Fall kann eine lebensgefährliche Schockreaktion mit Organversagen eintreten.
2. Der Drachenbaum /Dracaena deremensis)
Auch der Drachenbaum, von dessen unzähligen Arten nur einige wenige bei uns als Zimmerpflanzen gehalten werden, ist für Katzen leicht giftig.
Dieser tropische Baum aus der Familie der Spargelgewächse enthält reichlich Saponine.
Saponine sind waschaktive Substanzen, die in niedriger Dosis, wie sie in zahlreichen Gemüsen und Früchten vorkommen, sogar gesundheitsfördernd sein können. Der Gehalt an Saponinen im Drachenbaum ist jedoch so hoch, dass der Verzehr für Katzen unangenehme Folgen haben kann. Auch das bloße Ablecken der Blätter kann schon die Schleimhäute reizen. Das Beknabbern des Drachenbaums kann Durchfall, Erbrechen, unkontrollierbare Krämpfe und erhöhten Speichelfluss hervorrufen.
Auch Gleichgewichtsstörungen wurden schon beobachtet. Bei Aufnahme des Giftes über einen längeren Zeitraum kann es zum multiplen Organversagen mit Todesfolge kommen.
3. Der Ritterstern (Hippeastrum)
Der Ritterstern, der auch als Amaryllis bekannt ist, kann bis zu 90 Zentimetern hoch werden. Diese Zwiebelpflanze bezaubert durch ihre großen Blüten, die meistens in rot, rosa oder weiß erscheinen.
Doch so schön diese Pflanze auch ist, sie ist hochgiftig für Tier und Mensch. Katzen können schon alleine durch das Anknabbern des Rittersterns krampfartige Koliken, Durchfall mit Erbrechen und andere Vergiftungserscheinungen bekommen. Auch Herzrhythmusstörungen und Zitterkrämpfe können vorkommen und das Tier zusätzlich gefährden.
4. Die Birkenfeige (Ficus benjaminii)
Der immergrüne Feigenbaum mit seinen vielen dunkelgrünen Blättern ist bei uns eine beliebte Zimmerpflanze.
Sein Milchsaft enthält jedoch Furocumarine und andere Stoffe, die für Haustiere toxisch sein können. Katzen reagieren nach dem Anknabbern mit Durchfall und Erbrechen.
5. Die Yucca-Palme (Yucca)
Sämtliche Yucca-Arten enthalten Saponine, die im Übermaß toxische Wirkungen hervorrufen können. Vermehrter Speichelfluss, Durchfall, Erbrechen und Benommenheit können nach dem Verzehr auftreten. Auch stellen die scharfkantigen Blätter der Yucca eine Verletzungsgefahr für den empfindlichen Mund von Katzen dar.
6. Das Alpenveilchen (Cyclamen persicum)
Diese beliebte Zimmerpflanze mit ihren nach unten hängenden Blüten, die es in verschiedenen Farbvarianten gibt, ist ebenfalls hochgiftig für Katzen. Sie enthält neben anderen Triterpensaponinen Cyclamin, das Erbrechen und Durchfall auslöst. Es kann sogar zum tödlichen Kreislaufkollaps mit Atemlähmung kommen.
7. Die Aloe Vera
Bei uns ist sie zwar auch als Heilpflanze sehr bekannt, trotzdem kann ihr Verzehr nicht nur bei Katzen starken Durchfall mit Krämpfen auslösen. Durch das in ihr enthaltene Aloin kann es im schlimmsten Fall sogar zu Darmblutungen und Nierenschäden kommen. Somit ist auch die Aloe Vera für den Katzenliebhaber keine geeignete Zimmerpflanze.
8. Die Azalee
Das in der Azalee enthaltene Acetylandromedol führt zu starkem Speichelfluss, Gangstörungen und Erbrechen. Mitunter kann es nach dem Verzehr durch die Katze zu Rauschzuständen und starken Krämpfen mit Todesfolge durch Herzversagen kommen.
Giftige Pflanzen für Katzen im Garten
1. Die Eibe ( Taxus baccata)
In größeren Gärten, in Parkanlagen und in Wäldern findet man diesen immergrünen Nadelbaum, der bis zu 15 Meter hoch werden kann. Seine zahlreichen Samen sind von einer roten Hülle umgeben und oft am Boden liegend zu finden. Alle Teile, besonders Nadeln und Samen, enthalten hochgiftige Alkaloide. Schon geringe Mengen führen zu Krämpfen, Erbrechen, Durchfall und Herz- Kreislaufproblemen. Nicht selten kommt es zum Herzstillstand oder multiplem Organversagen.
2. Der Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Der Buchsbaum zählt ebenfalls zu den immergrünen Pflanzen und ist hierzulande in vielen Gärten zu finden. Oft dient er wegen seines dichten Blattwerks als blickdichter Heckenschutz.
Sämtliche Pflanzenteile des Buchsbaums enthalten zahlreiche Alkaloide. Hier ist besonders das Alkaloid Buxin hervorzuheben. Beim Verzehr kommt es zu Krämpfen, Erbrechen und Durchfall. Nach einer anfänglichen Eregungsphase mit Krämpfen kommt es zum gefährlichen Blutdruckabfall mit Lähmungserscheinungen.
3. Der Rhododendron (Rosenbaum)
Auch der Rhododendron mit seinen wunderschönen Blüten ist bei aller Beliebtheit äußerst giftig. Beim Anknabbern der Blüten drohen Brechreiz, Durchfall und starke Schwindelgefühle. Bei schweren Vergiftungen kann es zum Herzstillstand und Atemlähmung kommen.
4. Der Efeu (Hedera Helix)
Der Efeu zählt zu den immergrünen Gewächsen und ziert oft Hauswände und Gärten. Er kann bis zu 50 Meter lang werden und trägt kleine, dunkle Früchte. Alle Teile des Efeus sind für Katzen sehr giftig. Sowohl die enthaltenen Saponine als auch das Hederin des Efeus führen bei Katzen zu Durchfall und Erbrechen mit schmerzhaften Krämpfen.
5. Die Tulpe (Tulipa gesneriana)
Zahlreiche Tulpen in den unterschiedlichsten Farben verschönern unsere heimischen Gärten im Frühling mit ihrer bunten Blütenpracht. Doch sind auch bei dieser Schönheit alle Teile giftig für Mensch und Tier.
Sie enthalten Tuliposide und Tulipin, die nach dem Verzehr zu Erbrechen, Durchfall und Bauchkrämpfen führen.
6. Begonien (Schiefblatt)
Auch unter den Begonien, einer typischen Garten- und Balkonpflanze, gibt es einige Arten, die für Katzen hochgiftig sind. So zum Beispiele die Begonia gracilis und die Begonia Rex, welche beide eine hohe Konzentration an Calciumoxalaten und Oxalsäure aufweisen. Der Verzehr kann zu Schäden an Nieren, Magen und Darm führen. So kommt es unter anderem zu vermehrtem Harndrang, Erbrechen und teils blutigem Durchfall.
7. Osterglocken, Narzissen (Narcissus pseudonarcissus)
Leider sind recht viele der beliebten Frühlingsblüher giftig für unsere Haustiere. So auch die Osterglocke mit ihren schönen gelben Blüten. Die giftigen Alkaloide in der Narzisse lösen starken Harndrang, Müdigkeit, Erbrechen und krampfhaften Durchfall aus. Da viele, für Katzen giftige, Frühlingsblüher gerne als Schnittblumen für die Vase gekauft werden, kann es auch in der Wohnung passieren, dass Katzen an diese giftigen Schönheiten geraten. Hier ist doppelte Vorsicht geboten, denn auch das Blumenwasser in der Vase enthält mit der Zeit vermehrt die schädlichen Giftstoffe der Blumen. Im schlimmsten Fall stirbt die Katze an akutem Nierenversagen.
Alternativen für Ihre Katze
Um Ihrer Katze ausreichend frisches Grün bieten zu können, können Sie Ihr regelmäßig eine Schale mit Katzengras hinstellen. Giftige Pflanzen in Haus oder Wohnung sollten Sie möglichst komplett entfernen oder aber so zu platzieren, dass Ihre Katze sie nicht erreichen kann. Da auch draußen giftige Gefahren lauern, ist es ratsam, auf eventuelle Vergiftungssymptome zu achten.
Denn leider gibt es noch zahlreiche weitere Pflanzen in Haus und Garten, die für Katzen schwach bis stark giftig sind.
Folgende Symptome können bei einer Katze auf eine Vergiftung durch Pflanzen hindeuten:
– Erbrechen und/oder starker Durchfall, aber auch ungewöhnliche Verstopfung
– Vermehrtes Speicheln, eventuell Schaum vor dem Maul
– Auffällig langsamer Atem
– Stark geweitete Pupillen mit aufgeregtem oder panischem Gesichtsausdruck
– Unerklärliche Lähmungserscheinungen
– Herz- Kreislaufprobleme
– Gangschwierigkeiten und Gleichgewichtsstörungen
Bei unklaren Symptomen und dem Verdacht der Vergiftung durch diese oder andere, für Katzen giftige Pflanzen, benötigt Ihre Katze sofortige, tierärztliche Hilfe.
Im Zweifelsfalle fahren Sie lieber einmal mehr als zu wenig zum Tierarzt. Denn einen hundertprozentig katzensicheren Haushalt kann man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kaum erreichen.