Hilfe, Fruchtfliegen belagern meine Wohnung

Fruchtfliege
Fruchtfliege

Ein allgemein bekanntes Alltagsphänomen – die Fruchtfliege
Wenn die Tage wärmer werden, haben Wohnungsbesitzer wieder mit einem Phänomen zu kämpfen, welches gleichermaßen bekannt wie ärgerlich ist: Das Auftreten von Fruchtfliegen in der eigenen Wohnung. Meist findet man sie in der Nähe von Obst und Gemüse, hat das Gefühl dass sie sich wahnsinnig schnell vermehren und verzweifelt bei dem Anblick des Meers aus Mücken. Sie sammeln sich in der Regel an Obst und Gemüse in der Küche und bilden einen schwarzen Pulk um die angefressenen Stellen.
Dies führt im schlimmsten Fall sogar dazu, dass man den Aufenthalt in der Küche meidet oder einfach überhaupt kein Obst mehr kauft – was auf Dauer keine Lösung sein kann. Im Internet finden sich viele Tipps, die schnelle Abhilfe gegen das Phänomen der Fruchtfliegen versprechen. Erfolgreich dagegen vorgehen kann jedoch nur, wer die Ursachen kennt und sich umfassend informiert. Im Nachfolgenden finden Sie alle Informationen zum Thema Fruchtfliegen in der Wohnung und Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was sind Fruchtfliegen?
Bei der Fruchtfliege handelt es sich um ein maximal 2 – 4 Millimeter großes Insekt, welches zur Familie der Fliegen gehört und mit Fachbegriff Drosophila melanogaster genannt wird. Sie werden auch Tau-, Obst- oder Essigfliegen genannt. Im Gegensatz zu einer normalen Fliege ist der Panzer der Fruchtfliege rötlich-gelb, nur der Hinterleib schimmert schwarz. Die Augen leuchten rot und der Flügelschlag ist kaum hörbar. Insgesamt sind in Deutschland 3000 Fliegenarten vertreten, welche sich in Wildarten und Kulturfolger unterteilen lassen. Die Fruchtfliege hat sich als Kulturfolger den Bedingungen und Lebensräumen den Menschen angepasst, was erklärt, weshalb sie sich in Küchen und angenehm temperierten Wohnungen so wohl fühlt. Ihre Population ist in den warmen Sommermonaten am größten, jedoch bedeutet das nicht, dass Wohnungsbesitzer nicht auch im Winter vereinzelt mit Fruchtfliegen zu kämpfen haben.
Angezogen wird die Fruchtfliege besonders von fauligem Obst und Gemüse, aber auch anderen säurehaltigen Flüssigkeiten (z. B. offene/leere Saft- oder Weinflaschen). Fruchtfliegen gelangen entweder durch offene Fenster von draußen in die Wohnung oder werden unbemerkt beim Supermarkteinkauf mit dem Obst mitgebracht. Die Larven befinden sich nämlich im Inneren der Früchte, unter der Schale. Dort legt die Fliege ihre Eier am liebsten ab. Die schnelle Vermehrung kommt daher, dass sie nach der Paarung bis zu 400 Eier legen kann.
Bei Männchen beträgt die Lebensdauer der Fruchtfliege ca. 10 Tage, bei Weibchen zwischen 2 und 8 Wochen. Für Wohnungsbesitzer ist es egal, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelt – Fakt ist, dass die Fruchtfliegen weg müssen.

Wovon ernähren sich Fruchtfliegen?
Nicht umsonst tragen die Fliegen auch den Namen der Obstfliege – Obst steht definitiv ganz oben auf dem Speiseplan der unliebsamen Mitbewohner. Insbesondere beschädigtes, sehr reifes oder schon gärendes Obst hat es den Fruchtfliegen angetan. Das hat seinen Grund: Beim Reife- und Gärungsprozess entsteht das Gas Ethylen, bei dem es sich um eine farblose, brennbare und süßlich riechende chemische Verbindung handelt. Das Gas zieht Fruchtfliegen vor allem in geschlossenen Wohnungen, in denen selten gelüftet wird, magisch an. Die Fruchtfliege lässt sich auf den faulenden Stellen nieder, ernährt sich davon und legt munter ihre Eier ab. Am leichtesten hat sie es, wenn das Obst und Gemüse schon angeschnitten ist und offen herumliegt. Besonders schwierig wird es für Wohnungsbesitzer, wenn in der Küche ein Bio-Abfall geführt wird – dieser stellt geradezu paradiesische Verhältnisse für Fruchtfliegen dar. Aber auch Saftreste in Gläsern oder Flaschen, süße Speisen die offen herumstehen (z. B. ein Stück Obstkuchen) und sogar Ketchup lockt die kleinen Plagegeister an. Aufgrund ihrer kleinen Körpergröße und Wendigkeit macht es keinen Sinn, die Fliegen von Hand erschlagen zu wollen.
Um der Plage Einhalt zu gebieten, braucht es wirksamere Methoden.

Was gibt es für Möglichkeiten, Fruchtfliegen aus der Wohnung zu entfernen?
Insgesamt gibt es drei wirksame Möglichkeiten, die Fruchtfliegenplage nachhaltig zu bekämpfen. Zum einen besteht die Möglichkeit, schon fertige Fruchtfliegenfallen im Handel zu kaufen. Diese kosten zwischen 8 – 15 € und beinhalten meistens ein Gefäß und eine Lockflüssigkeit, welche die Fruchtfliegen anzieht. Der Lockstoff muss allerdings von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden. Bei manchen Modellen wird auf den Einsatz von Chemie verzichtet und es genügt, ein Stück Obst hineinzulegen.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, Natur mit Natur zu bekämpfen – und sich bestimmte fleischfressende Pflanzen zuzulegen, welche die unliebsame Arbeit für Sie erledigen. Dazu gehören die Sorten Fettkraut, Sonnentau und die Venusfliegenfalle. Alle drei sondern einen speziellen Botenstoff ab, der die Fruchtfliegen anlockt und dafür sorgt, dass sie der fleischfressenden Pflanze ins Netz gehen und somit als Eiweißzufuhr bzw. Nahrung dienen.
Die Pflanzen müssen lediglich in einer Schale Wasser (für die Flüssigkeitszufuhr) zwischen dem Obst platziert werden und schon können sie ihre Arbeit erledigen.
Als dritte Möglichkeit bieten sich selbstgebaute Fruchtfliegenfallen an. Da das Bauen der Fallen keine Raketenwissenschaft ist, können Sie sich eine Falle ganz einfach selbst bauen und anschließend in der Küche oder dem betroffenen Raum aufstellen. Dies spart Zeit und Geld und ist meistens genauso effektiv.

Wie baue ich eine Fruchtfliegenfalle selbst?
Das Prinzip, mit dem sich Fruchtfliegen fangen bzw. vernichten lassen, ist immer gleich: Es braucht einen Behälter mit Flüssigkeit und einen Lockstoff, der die Fliegen anzieht. Das Ziel ist es dabei, die Fliegen ohne weiteres Zutun zum Ertrinken zu bringen. So können Sie beispielsweise eine Müslischale nehmen, diese mit Essig, Apfelsaft und Spülmittel füllen und neben dem Obst aufstellen. Die Fruchtfliegen werden vom Essig-Saftgemisch angezogen und das Spülmittel sorgt dafür, dass die Konsistenz der Flüssigkeit so dünn wird, dass die Fliegen nicht darauf landen können und absinken, also ertrinken. Dabei genügt es schon, ein bis zwei Tropfen Spülmittel zu verwenden. Wichtig ist jedoch, dass der Rand der Schüssel nach dem Befüllen abgewischt wird, um zu vermeiden, dass sich die Fliegen dort niederlassen anstatt sich auf die Oberfläche der Flüssigkeit zu begeben.
Statt Essig oder Saft kann für eine klassische Fruchtfliegenfalle auch Zuckerwasser verwendet werden, da der Effekt bei Zuckerwasser ähnlich ist: Der Zucker verklebt die Flügel der Fruchtfliegen und sie ertrinken.
Schön anzusehen ist beides nicht, aber Effektivität ist in jedem Fall garantiert. Auch eine Flasche Sekt kann Wunder wirken: das Getränk zieht Fruchtfliegen ebenfalls an und somit kann zur Vernichtung eine offene Flasche Sekt in die Küche gestellt werden. Wer nicht gleich eine ganze Flasche nehmen möchte, kann ein wenig Sekt in eine Schale füllen, diese mit Klarsichtfolie überziehen und kleine Löcher hineinstechen, um den Fliegen den Eingang zu erleichtern.

Wie kann ich gegen die Bildung von Fruchtfliegen vorbeugen?
Am schönsten ist es, wenn die besten Mittel im Fall von Fruchtfliegen gar nicht erst zum Tragen kommen müssen, weil ausreichend vorgebeugt wurde. Da Sie nun wissen wie die kleinen Plagegeister entstehen, ist es relativ einfach, einer Bildung oder Ausbreitung vorzubeugen. Regelmäßiges Lüften in der Wohnung ist das A und O – und sorgt dafür, dass sich Gase wie Ethylen und andere Lockstoffe aufgrund ausreichend Frischluft nicht einfach so verbreiten können. Der Obst- und Gemüseeinkauf sollte besonders an warmen Tagen direkt im Kühlschrank verstaut werden. Beschädigtes oder angefaultes Obst darf auf gar keinen Fall frei in der Küche abgelegt werden. Auch empfiehlt es sich, Trinkgläser regelmäßig zu spülen und angebrochene Saftflaschen fest zuzuschrauben. Wem das nicht genügt, kann Saft, Wein oder Sekt ebenfalls im Kühlschrank verstauen. So schwer es vielleicht fallen mag, ist es ratsam, das Sammeln von Bio-Müll während der Sommermonate in der Küche nicht mehr zu kultivieren.
Generell sollte der Mülleimer öfter als sonst geleert werden und mit einem fest verschließbaren Deckel versehen sein.

Fazit
Fruchtfliegen stellen ein allgemein bekanntes Phänomen dar, welches sich mit einigen Tipps und Tricks effizient vermeiden lässt. Das Problem liegt in der rasanten Vermehrung und der Tatsache, dass wir oft gar nicht merken, dass Fruchtfliegen in die Wohnung eingedrungen sind. Vorsorge lässt sich in jedem Fall betreiben und ist vor allem in den Sommermonaten ratsam. Falls die Fruchtfliegen dann doch zuschlagen, gibt es Fruchtfliegenfallen aus dem Baumarkt, mit denen sich gezielt gegen die Plage gekämpft werden kann. Alternativ können die Fallen aus Hausmitteln selbst gebaut werden. Auch die Anschaffung von fleischfressenden Pflanzen ist eine Überlegung wert und hilft dabei, die Fruchtfliegen auf natürliche Art und Weise zu beseitigen.

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