Heilpflanzen: die besten Heilmittel aus dem Garten

Kräuter
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Zehn Heilpflanzen aus dem heimischen Garten.

 

Zehn Pflanzen, die in Gärten und auf Balkons wachsen, stehen im Zentrum dieses Beitrags. Oft unterschätzt, manchmal sogar übersehen, handelt es sich bei diesen allzu gewohnten Gewächsen in Wahrheit um botanische Schätze. Denn nicht nur sind die meisten dieser Pflanzen hübsch anzusehen, bei der richtigen Anwendung entfalten sie auch heilsame Wirkungen. Allen vorgestellten Pflanzen wird seit Jahrhunderten eine heilsame Wirkung nachgesagt. Bei der Zusammenstellung der besten Heilmittel aus dem Garten wurden aber nur Pflanzen berücksichtigt, deren Wirkung Inzwischen auch wissenschaftlich belegt ist.

 

Ein unauffälliger Preisträger: Das Gänseblümchen

 

Als Darsteller im Gartenschauspiel haben die Gänseblümchen ein bedauerliches Schicksal: Als Kinder haben wir fast alle Gänseblümchen gegessen und waren hingerissen von weiß getupften Wiesen. Nach der Kindheit geraten die weißen Blümchen mit den gelben Blüten zunehmend ins Abseits. Zwar schmücken sie unzählige Gärten, aber sie sind eine so unauffällige und alltägliche Zierde, dass sie meistens übersehen werden.
Erst im Jahr 2017 errang das Gänseblümchen die ihm gebührende Anerkennung: Es wurde zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Tatsächlich soll es den Stoffwechsel anregen und die Verdauung stabilisieren. So kann es im Salat verarbeitet werden. Auch als schleimlösender Hustentee ist es anwendbar. Erwiesen ist inzwischen vor allem, dass das Gänseblümchen als Mittel gegen erhöhtes Cholesterin dienen kann.

 

Hilfe bei Blähungen: Der Fenchel

 

Bereits Plinius der Ältere empfahl den Fenchel bei Augen- und Nierenleiden. Auch wenn sich der Fenchel in dieser Hinsicht als wirkungslos herausgestellt hat, hat dieser Doldenblütler als Heilfplanze einiges zu bieten:
Inzwischen wird der aus dem Mittelmeerraum stammende Fenchel vor allem wegen seiner beruhigenden und verdauungsfördernden Wirkung sowie als Hustenmittel in Teeform eingenommen.

 

Entzündungshemmend und antibakteriell: Salbei

 

Schon im alten China galt der Gartensalbei als höchst wirksame Heilpflanze. Paracelsus und Hildegard von Bingen verwendeten ihn gegen eine Vielzahl verschiedener Beschwerden. Wegen seines würzigen und leicht bitteren Geschmacks eignet er sich als hervorragendes Speisegewürz. Der bekömmliche Salbeitee aus getrocknetem Salbei kann zum Trinken und zum Gurgeln verwendet werden.
Es handelt sich auch um einen guten Tee bei hochsommerlicher Hitze und während der Hundstage: Dem Salbei wird eine schweißhemmende Wirkung nachgesagt. Der Salbei wirkt außerdem gegen Halsschmerzen und fördert die Verdauung. Inzwischen vermutet die Medizin zudem, dass die wissenschaftlich erwiesene antidioxidative Wirkung von Salbei auch eine antikarzinogene Wirkung hat.

 

Bescheidene Heilkünstlerin: Die Ringelblume

 

Die Ringelblume mit ihren orange-gelben Blüten ist eine anspruchslose Pflanze, die auch kargen Lehmboden liebt. Aus der Apotheke bekannt ist die Ringelblumensalbe, die eine entzündungshemmende Wirkung hat. Bis heute wird sie als Wundsalbe verwendet.
Die Blütenkörbe und Zungenblüten der Ringelblume können in getrockneter Form auch zu Tee verarbeitet werden. Der Tee kann bei Asthma und gegen Husten, aber auch bei Menstruationsschmerzen und Wechseljahrsbeschwerden getrunken werden. Dem Ringeblumentee wird zudem eine beruhigende Wirkung nachgesagt, so dass er auch bei Einschlafstörungen Verwendung findet.

 

Gesund mit dem Tau des Meeres: Der Rosmarin

 

Der Name dieser Pflanze leitet sich aus dem Lateinischen ab: ros (Tau) und marin (Meer), Tau des Meeres. Diese aus dem mediterranen Raum stammende Pflanze wird gerne in der Küche verwendet: Vor allem verfeinert die Anwendung als Gewürz viele Gerichte aus Italien und aus der Provence.
Rosmarintee aus getrockneten oder frischen Rosmarinblättern ist empfehlenswert, um die Verdauungsorgane zu unterstützen. Der Tee wirkt auch leicht entgiftend.
Die antibakterielle Wirkung von Rosmarin kann auch für Bäder und Fußbäder genutzt werden, etwa bei Fußpilz: Dazu werden ca. 50 – 80 Gramm getrockneter Rosmarin mit einem Liter Wasser aufgegossen und erhitzt. Nachdem Sie das Wasser eine halbe Stunde lang ziehen gelassen haben, kann der Rosmarin mit einem Sieb entfernt werden. Das Rosmarinwasser wird dem Badewasser hinzugefügt. Rosmarin wirkt außerdem belebend: Das Rosmarinbad verbessert die Durchblutung und lindert Muskelkater.

 

Bewährte Verdauungshilfe: Der Anis

 

Anis hat einen weißen, doppeldoldigen Blütenstand mit kleinen Blüten. Er ist mit Fenchel und Dill verwandt. Ursprünglich kommt die Pflanze aus dem Mittelmeergebiet. Bekannt ist der Anis auch als Basis für alkoholische Getränke wie Rak? und Ouzo, sowie als Gewürz für Brot und Backwaren.
Die kleinen Früchte können zu Tee verarbeitet werden. Sie sind vor allem bei Bauch- und Magenbeschwerden sowie Blähungen anzuwenden. Anis wirkt verdauungsfördernd. Darüber hinaus kann die Heilfplanze auch für Hustentee verwendet werden, da Ansi eine schleimlösende Wirkung hat.

 

Gegen Erkältung und für das Magenwohl: Der echte Thymian

 

Der Thymian stammt aus dem westeuropäischen Mittelmeergebiet. Die mediterrane Pflanze ist seit jeher als verdauungsfördernd bekannt. Der Thymian leistet aber auch bei der Behandlung von Bronchitis und bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich Hilfe.
In der mediterranen Küche ist der Thymian ein beliebtes Gewürz: Die Pflanze ist wegen ihres würzig-frischen Geschmacks Bestandteil vieler Rezepte. Sie kann in der Küche aber auch bewusst zur vorsorglichen Unterstützung der Verdauung eingesetzt werden. Bei Erkältungen kann der Thymian auch als Tee verabreicht werden. Auch in Form von Badezusätzen entfaltet Thymian seine erkältungslindernde Wirkung.

 

Krampflösende Wirkungen: Der gemeine Lein

 

Der gemeine Lein trägt zarte Blüten. Die Pflanze ist auch als Flachs bekannt. An den Fruchtstielen hängen kugelige, fünffächrige Kapseln, in denen die Leinsamen aufgehoben sind. Die Leinsamen werden in der Küche in Backwaren verarbeitet, aber auch zu medizinischen Mitteln gegen Verstopfung.
Der Leinsamen wirkt nicht nur bei Verstopfung. Er hat auch eine entzündungshemmende, schmerzlindernde und krampflösende Wirkung, weshalb er bei Atemwegs- als auch bei Magen-Darm-Trakts-Entzündungen eingenommen werden kann. In Teeform soll er angeblich auch gut für die Harnwege sein. Im Alltag kann der Lein problemlos mit Joghurt oder Müsli eingenommen werden.

 

Der hilfreiche Gast: Die gemeine Schafgarbe

 

Die gemeine Schafgarbe ist eine Pflanze mit dicht angeordneten, kleinen weißen Blüten. Sie wächst auf heimischen Wiesen und ist zu Gast in vielen Gärten. Die zarte Pflanze mit ihrem charakteristischen, leicht bitteren Geschmack kann gegessen werden: Früher wurde sie öfter zu Kräutersalat verarbeitet.
Die Schafgarbe ist aber auch eine hervorragende Heilfplanze, die in Form von Tee, Badezusätzen oder Umschlägen benutzt werden kann: Sie wirkt krampflösend und antibakteriell, lindert Schmerzen und löst Schleim, außerdem fördert sie Verdauung und Wundheilung. Die Schafgarbe kann daher bei einer Vielzahl von Beschwerden angewendet werden, etwa bei Magenproblemen oder Durchfall, aber auch bei der Wundbehandlung und bei Menstruationsschmerzen.

 

Das Nervenkräutel: Der echte Lavendel

 

Der Lavendel ist eine beliebte Gartenpflanze mit violetten Blüten und blumigen, frischen Duft. Der Duft wirkt beruhigend: Kissen, die mit Lavendelblüten gefüllt werden, unterstützen den Schlaf bei Unruhegefühlen.
Nicht umsonst wird der Lavendel im Volksmund auch Nervenkräutel genannt. Neben seiner beruhigenden Wirkung schafft der Lavendel auch bei Blähungen Abhilfe. Als Heilpflanze wird er auch vor allem bei nervöser Unruhe, Schlafstörungen und Migräne angewendet – vor allem in Teeform vor dem Zubettgehen.

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