Dampfreiniger und ihre Einsatzgebiete
Die Einsatzmöglichkeiten von Dampfreinigern war ursprünglich auf rein industrielle Anwendungen beschränkt. Erste Geräte dieser Art waren teuer und erzeugten einen für Haushalte viel zu hohen Arbeitsdruck. Inzwischen haben die Hersteller auch kleine, handliche Modelle in privat erschwinglichen Preisklassen auf den Markt gebracht. Dadurch wird umweltschonendes, gründliches Reinigen mit heißem Wasser unter Hochdruck zur Allroundmöglichkeit für beinahe jeden Lebensbereich.
Funktionsweise von Dampfreinigern
Ein Dampfreiniger heizt in Tanks im Innern des Gerätes Wasser zu Wasserdampf auf. Unter hohem Druck wird dieser Dampf von den Düsen des Reinigers direkt auf die zu reinigende Stelle aufgesprüht. Durch die Hitze und den hohen Druck verschwinden Schmutz und Fett, Moose und Algen ohne Zusatz weiterer chemischer Reiniger. Hartnäckige Schmutzstellen können mit Zubehör wie Aufsätzen und Bürsten bearbeitet werden. Bei der Frage nach den optimalen Einsatzgebieten muss das behandelte Material ebenso berücksichtigt werden wie eventuelle Verbindungsarten. Durch korrekte Anwendung lässt sich die Funktion eines Dampfreinigers nahezu überall in Haus und Hof nutzen.
Einsatzgebiete für die Reinigung mit dem Dampfreiniger
Vor allem hinsichtlich der Materialien und ihrer Befestigung gibt es eventuell Einschränkungen für die Einsatzmöglichkeiten. Doch problemlos können diese Flächen und Materialien dampfgereinigt werden:
Wand- und Bodenfliesen
Zum Reinigen von gefliesten Wand- und Bodenflächen haben entsprechende Dampfreiniger einen Aufsatz mit einem saugfähigen Tuch über den Hochdruckdüsen. Der heiße Dampf weicht Schmutz auf, das Tuch saugt ihn weg. Je nach Verschmutzung ist eine zweifache Bearbeitung der Fläche optimal, um Schmierfilme zu beseitigen. Auch können Schlauchverlängerungen dabei helfen, eine größere Fläche pro Arbeitsgang ohne Umstecken zu erreichen.
Fußböden
Holzfußböden wie Parkett oder Laminat dürfen nur kurz und leicht bedampft werden. Vor allem darf kein heißer Wasserdampf auf verklebte Flächen geraten, die es zum Beispiel bei verklebtem PVC-Boden gibt. Wird dies beachtet, lassen sich solche Fußböden besonders gründlich reinigen. Die Hitze hat einen weiteren Nebeneffekt: Allergene Keime werden davon schon bei kurzem Einsatz abgetötet und somit Belastungen in der Wohnumgebung besonders hygienisch beseitigt.
Teppiche
Teppichböden von Industriequalität werden in der Grundreinigung regelmäßig mit einem Dampfreiniger behandelt. In Privatqualität können von nieder- und mittelflorigen Qualitäten vor allem hartnäckige Flecke und eine Milben- oder Keimbelastung entfernt werden. Bei der punktgenauen Bearbeitung kommen auch spezielle Aufsatzdüsen und Bürsten zum Einsatz. Die anschließende Zeit zum Trocknen des Flors ist allerdings beachtlich, selbst bei kräftigem Heizen.
Fenster und Türen
Perfekt für die Fensterreinigung sind kleine Dampfreinigr. Sie erinnern an einen Handstaubsauger und eignen sich selbst für komplizierte Sprossenfenster gut. Gleichzeitig werden dabei Finger- und Umweltschmutz von den Rahmen entfernt. Bei Türen sollte zunächst geklärt werden, ob das Furnier oder die Kunststoffoberfläche für die Hitze und die Dampffeuchtigkeit geeignet sind. Hilfreich kann hierbei ein Kurztest an verdeckter Stelle sein.
Möbeloberflächen
Fettbespritzte Küchenschränke oder verschmutzte Badezimmermöbel sind ideal für den Einsatz eines Dampfreinigers. Herstellerseitig ist meist angegeben, ob Feuchtigkeit und Hitze sowie hoher Einsatzdruck einen nachteiligen Einfluss auf die Möbel haben könnten. Wie beim Türtest ist es auch hier hilfreich, zunächst möglichst außer Sicht eine Dampfprobe vorzunehmen. Gelingt der Test, ist das Reinigen der betroffenen Möbeloberflächen viel schneller und gründlicher als mit anderen Reinigungsmethoden möglich.
Polster und Matratzen
Polster und Matratzen werden vom heißen Dampf unter hohem Druck gereinigt und innen von Keimbelastungen hygienisch befreit. Üblich ist der mehrmals jährliche Einsatz von Dampfreinigern für die Polster- und Matratzenreinigung beispielsweise in der Hotellerie oder bei der Grundreinigung von Kinosälen. Entsprechende Geräte für Privathaushalte sind kleiner, leisten aber den gleich hohen Druck bei gleich starker Erhitzung und punktgenauer Verteilung des Wasserdampfes.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten beim Renovieren und Modernisieren
Heißer Wasserdampf ist zur hygienischen Reinigung ideal. Er löst aber auch Kleber, weicht aufnahmefähige Materialien auf und kann äußerst präzise zum Bekämpfen von Moos- und Algenbefall im Außenbereich eingesetzt werden. Hier beweisen Dampfreiniger bei der Innen- und Außenreinigung ihre ganze Leistungsfähigkeit:
Einsatz innen
Mit Schlauchaufsätzen erreichen Dampfreiniger sogar Decken und verwinkelte Stellen im Raum. Der heiße Wasserdampf wird bei Renovierungsarbeit anstelle eines Tapetenigels eingesetzt. Der Effekt dieser Flächenbearbeitung ist ein schonendes und müheloses Ablösen von Tapeten. Vielfach greifen auch Handwerker bei Renovierungen auf den Dampfreiniger als Ersatz für schwierige manuelle Verfahren zurück.
Einsatz außen
Von Fassaden, Außenwänden und selbst gedeckten Dächern entfernt die Funktionsweise des Dampfreinigers Verfärbungen durch Flechten, Moose oder Algen gründlich. Einzig gestrichene oder lackierte Oberflächen müssen bei dieser Einsatzweise ausgespart werden. Gut gelingt die Reinigung von Terrassendielen mit natürlicher Oberflächenbehandlung und von anderen Außenflächen ohne empfindliche Versiegelung. Gerne kommt der Dampfreiniger zum Einsatz, wenn Außenflächen schon sehr lange ungepflegt waren, zum Beispiel, um derzeit ungenutzte Immobilien für Verkaufspläne sauber und preiswert aufzubereiten.
Vor- und Nachteile des Dampfreinigers
Der Aufwand für den Einsatz des Dampfreinigers ist höher als für die Arbeit mit Wischmop oder Staubsauger. Dennoch leistet er hin und wieder gründliche Dienste und ist deshalb in vielen Haushalten längst fester Bestandteil beim Frühjahrsputz und Herbstputz. Dies sind die wichtigsten Argumente für und gegen Dampfreiniger:
Vorteile
- Umweltschonende Reinigungsmethode ganz ohne Chemie
- Oftmals aufgrund der desinfizierenden Dampfwirkung keine nachträgliche oder zusätzliche Desinfektion auf Problemflächen nötig
- Gründliches Putzergebnis auch in rauen Flächen, Winkeln und Nischen
- Reichliches Zubehör zum Bearbeiten empfindlicher und unempfindlicher Flächen (Aufsätze, Schlauchverlängerungen)
- Auf großen Flächen besonders schnelles und gleichzeitig gründliches Reinigungsergebnis
- Für den Einsatz auf kleinen Bereichen auch kleine Handgeräte im Handel erhältlich
Nachteile
- Einsatz leicht umständlicher als bei anderer Reinigungstechnik
- Hoher Stromverbrauch, der sich vor allem beim Bearbeiten großer Flächen oder hartnäckiger Verschmutzungen bemerkbar macht
- Bei nicht korrektem Einsatz Schäden an Belägen und Oberflächen möglich
- Sicherheitsbestimmungen müssen zur Minimierung eines Verletzungsrisikos gründlich beachtet werden
Fazit:
Dampfreiniger leisten im Haushalt vielseitige Dienste. Es sind jedoch bei verschiedenen Einsatzmöglichkeiten Besonderheiten bei den behandelten Materialien zu beachten. Wer den Dampfreiniger exakt nach Herstelleranweisung verwendet, erzielt besonders hygienische und gründliche Reinigungsergebnisse ganz ohne Chemie. Vor allem erreichen die Anwender mit verschiedenem Zubehör selbst ansonsten unzugängliche Stellen wie hohe Decken, Wandecken oder enge Nischen.