Kaufratgeber Waschmaschine: Darauf sollten Sie achten
In der Regel wird der Kauf einer neuen Waschmaschine nicht spontan entschieden. Nichtsdestotrotz ist ein eigenes kleines Waschcenter für die tägliche Wäsche unverzichtbar. Insofern Sie in Ihrer Nähe noch einen Waschsalon haben, ist dies regelmäßig die wirtschaftlich ungünstige Alternative. Falls Sie daher planen, eine neue Waschmaschine zu kaufen, sollten Sie auf einige Besonderheiten achten, die Ihnen die Entscheidung erleichtern werden. Schließlich ist die Anschaffung keine alltägliche Investition, zumal die Kosten für einen Waschautomat mitunter sehr hoch sein können.
Frontlader oder Toplader
Zunächst sollte der Standort für die Waschmaschine bestimmt werden. Häufig werden die Geräte im Keller, Badezimmer oder in der Küche platziert. Hierbei sind insbesondere die Platzverhältnisse zu berücksichtigen. Vor allem in kleinen und beengten Badezimmern wird es sich anbieten, auf einen Toplader zurückzugreifen. Bei diesen Varianten wird die Maschine von oben mit der schmutzigen Wäsche befüllt. Im Gegensatz dazu gibt es zwar auch kleine Frontlader-Modelle. Sie beanspruchen für das Öffnen der Tür allerdings einen gewissen Raumanteil, sodass es in überschaubaren Räumlichkeiten zu Platzmangel kommen kann. Ein weiterer Vorteil der Toplader ist, dass der Rücken geschont wird, und vergessene Kleidungsstücke oftmals auch noch nach dem Programmstart nachträglich in die Maschine gegeben werden können. Aufgrund ihres praktischen Volumens eignen sie sich insbesondere für Ein-Personen-Hauhalte.
Das Fassungsvolumen der Trommel
Ein weiteres Kriterium für die Kaufentscheidung sollte die Füllmenge sein. Ein Singlehaushalt benötigt schlichtweg nicht dasselbe Fassungsvermögen wie ein Familienhaushalt. Allerdings kommt dies auf den individuellen Gebrauch an. Wer beispielsweise große Mengen an Arbeits- oder Sportbekleidung waschen möchte, sollte ein höheres Volumen wählen. In der Regel ist eine Füllmenge von 3-4 kg für einen Singlehaushalt vollkommen ausreichend. Bei zwei oder drei Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, sollte das Fassungsvermögen etwa 5 kg betragen. 6-8 kg eignen sich idealerweise für Vier- oder Fünf-Personenhaushalte. Alles darüber hinaus ist bei einer Großfamilie oder bei gewerblich genutzten Maschinen sinnvoll. Die Trommelgröße sollte auch von dem individuellen Waschverhalten abhängig gemacht werden. Werde bei der Bedienung verschiedene Waschprogramme genutzt, sodass die Wäsche entsprechend aufgeteilt wird, ist in der Regel eine kleinere Trommel optimal.
Die maximale Schleuderleistung
Durch die Einstellung der Schleuderumdrehungen pro Minute können Verbraucher selbst bestimmen, wie trocken die Wäsche nach einem Waschvorgang sein soll. Die Antwort sollte maßgeblich davon abhängig gemacht werden, ob neben der Waschmaschine noch ein Wäschetrockner zum Einsatz kommt. Bei empfindlichen Kleidungsstücken sollte die maximale Umdrehungen/min bei 800 liegen. Demgegenüber können zum Beispiel Handtücher deutlich höher geschleudert werden. Hierbei sind mindestens 1200 Umdrehungen/min ratsam. Soll die Wäsche anschließend in einen Trockner gelegt werden, sollte sie möglichst hochtourig geschleudert werden. Der Grund besteht insbesondere darin, dass Wäschetrockner mehr Strom für das Aufheizen der Kleidungsstücke benötigen als die Waschmaschine beim Schleudern. Insofern sollte die Waschmaschine mindestens einen Schleudergang mit 1400 Umdrehungen/min vorsehen. Wer die Bekleidung hingegen an der Luft trocknen lassen möchte, sollte mindestens 1200 Umdrehungen/min erwarten.
Individuelle Einstellungsmöglichkeiten bei den Waschprogrammen
Längst werden Waschmaschinen nicht mehr mit einem Standardprogramm verkauft. Es gibt eine Reihe von speziellen Einstellungsmöglichkeiten, die an die jeweilige Wäsche angepasst werden können. Wichtig ist, dass die Temperatur manuell verändert werden kann, ebenso wie der zu waschende Textiltyp. Der Waschautomaten sollte daher zwischen Bunt-, Fein-, Koch-, Wollwäsche sowie Pflegeleicht differenzieren können. Darüber hinaus gibt es einige Schutzprogramme, wie zum Beispiel eine Wassersicherung oder ein integriertes Wasserschutzsystem. Damit oberflächlich verschmutzte Kleidungsstücke nicht ein ganzes Waschprogramm über sich ergehen lassen müssen, sollte auch ein Kurzprogramm integriert sein. Qualitativ hochwertige Waschmaschinen bieten weiterhin ein Egoprogramm an. Bei dieser Programmatik wird die Wäsche nicht permanent bei der eingestellten Temperatur gewaschen. Stattdessen werden die Kleidungsstücke länger eingeweicht. Für den Verbraucher hat dies den Vorteil, dass er Energie einspart. Manche Sparprogramme sehen zudem vor, dass die benötigte Wassermenge von dem Gerät selbst bestimmt wird. Insbesondere bei einer Teilbeladung werden die Kosten deutlich minimiert. Eine digitale Anzeige, die den Verbraucher über die Restlaufzeit des Waschprogramms informiert, gehört heutzutage zum absoluten Standard. Für Berufstätige sollte die Maschine eine Zeitvorwahl integriert haben. Somit bestimmt der Nutzer selbst, wann die Wäsche fertig sein soll. Einige Waschmaschinen können auch mit einer sogenannten Dosierungsautomatik punkten. Die Maschine übernimmt die Dosierung des Waschmittels vollautomatisch, sodass der Verbraucher selbst nichts mehr abmessen muss.
Spezialprogramme für unterschiedliche Bekleidungsstücke
Moderne Waschapparate sind mit einer Vielzahl von Spezialprogrammen ausgestattet. Je mehr solcher Programme an Bord sind, desto teurer ist in der Regel auch die Anschaffungsgebühr. Ein spezielles Waschprogramm für Dessous, Outdoorbekleidung, Blusen oder Jeans klingen zunächst sehr wichtig. Hierbei sollte allerdings stets der Verbrauch der Waschprogramme mit dem ohnehin integrierten Schonprogramm verglichen werden. Oftmals zeigt sich bei diesem Vergleich, dass Spezialprogramme zwar nett klingen, aber keinen wirklichen Mehrwert bieten. Ob die Waschmaschine darüber hinaus eine Innenbeleuchtung haben sollte, ist ebenfalls individuell zu bestimmen. In hellen Räumlichkeiten ist die Beleuchtung nicht zwingend notwendig, sodass getrost darauf verzichtet werden kann. Manche Modelle können bereits heute mit einer speziellen App über das Handy gesteuert werden. Diese Funktion kann durchaus sinnvoll sein, wenn der Haushalt für längere Zeit verlassen wird, beispielsweise aufgrund von langen Arbeitszeiten oder wegen einer Geschäftsreise. Ansonsten gibt es keinen wirklichen Vorteil gegenüber der manuellen Bedienung.
Der Verbrauch einer Waschmaschine
Sowohl der Strom- als auch der Wasserverbrauch sind elementare Vergleichswerte, die vor dem Kauf beachtet werden sollten. Eine durchschnittliche Waschmaschine hat eine Trommelgröße von 5 kg. Der normale Wasserverbrauch sollte im Standardprogramm bei durchschnittlicher Befüllung etwa 40 l betragen. Bei größeren Maschinen ist ein Wasserverbrauch von 60 l sehr ordentlich. Moderne Fabrikate nutzen spezielle Aquasensoren. Damit wird zunächst das Wäschegewicht von der Maschine selbst festgestellt, sodass die Menge an Wasser darauf abgestimmt wird. Solche Funktionen sind insbesondere sinnvoll, wenn die Maschine auch bei halber Beladung verwendet werden soll.
Des Weiteren zeigt das EU-Energielabel wertvolle Informationen. Ein echtes Stromspargerät ist mit A+++ gekennzeichnet. Die Mindestanforderung an Waschmaschinen liegt seit dem 01.12.2013 bei A+. Falls Sie eine gebrauchte Waschmaschine erwerben möchten, kann es selbstverständlich vorkommen, dass diese noch mit der Energiestufe B bewertet worden ist. Davon sollten Sie allerdings Abstand nehmen, weil der Verbrauch schlichtweg zu hoch ist. Die Energieeffizienzklasse gibt Auskunft darüber, wie hoch der Stromverbrauch bei einem Waschprogramm ist. Dabei werden die Maschinen im Baumwollprogramm bei 40° halb befüllt und bei 60° voll. Von der EU wurden 220 Waschvorgänge pro Jahr als Durchschnitt vorgegeben.
Zuletzt sollte auch auf die Schleuderwirkung sowie -lautstärke geachtet werden. Der Wert von 70 dB sollte beim Schleudern nicht überschritten werden. Vergleichbar ist diese Lautstärke mit einem Staubsauger, der in einem Meter Entfernung genutzt wird. Insofern Ihre neue Waschmaschine ein Nachtprogramm beinhaltet, reduziert sich die Lautstärke deutlich beim Schleudern. Dies ist insbesondere in Mehrfamilienhäusern sehr sinnvoll, um die Nachbarn nicht zu stören. Allerdings bedingt die geringere Geräuschentwicklung eine längere Laufzeit des Waschprogramms.
Die Bedienungselemente sollten verständlich sein
Eine Waschmaschine soll schlussendlich ihren Zweck erfüllen. Es handelt sich dabei nicht um einen modernen High End PC, auch wenn so manches Bedienfeld den Eindruck hinterlässt. Ein Waschautomat, der sämtlichen Schnickschnack bietet, ist nur halb so viel wert, wenn sich die unterschiedlichen Funktionen nicht aus dem Kontrollfeld ergeben. Die Knöpfe sollten stets gut zu bedienen sein, ohne dass der Griff zum Handbuch regelmäßig notwendig ist. Ebenso sollte die Größe der Trommel ausreichend sein. Während Unterwäsche noch durch die kleinste Öffnung eingefüllt werden kann, ist es bei Gardinen und großen Überwürfen schon anders. Solche Textilien sollten ebenfalls einfach in die Maschine geschoben werden können, ohne dass diese zuvor auseinander gebaut werden müsste. Wichtig ist auch die Erreichbarkeit des Flusensiebs. Im Laufe der Zeit lagern sich hier Rückstände aus den Kleidungsstücken ab, die regelmäßig entfernt werden sollten. Die Motivation wird allerdings schnell schwinden, wenn das Sieb nur mit erheblichem Aufwand zu erreichen ist.