Welche Signale sendet mir mein Hund?

Richie
Richie

Sie können heulenbellen und winseln. Hunde sind echte Meister der Kommunikation, nur wie sollen wir die unterschiedlichen Geräusche und Gesten deuten? Es kann durchaus wichtig sein, Hunde richtig zu verstehen, beispielsweise dann, wenn sie knurren oder sogar die Zähne zeigen.

Gestik und Mimik des Hundes

Hunde können sich auch lautlos mitteilen und zwar durch Gestik und Mimik. Erstere nutzen sie, um sich über größere Entfernungen zu verständigen. Für die Kommunikation über kleine Distanzen werden dagegen eher unterschiedliche mimische Signale verwendet, wie zum Beispiel das Anlegen der Ohren.

Veränderung der Körpergröße

Hunde verändern ihre Körpergröße, um auszudrücken, wie es ihnen geht. Fühlen sie sich sicher oder möchten Distanz ausdrücken, machen sie sich möglichst groß. Sie strecken sich, blasen ihren Rumpf auf und verlagern zumeist auch ihr Körpergewicht nach vorn. Machen sich Hunde eher kleinlegen ihr Fell an und gehen in die Knie sind sie zumeist unsicher oder verängstigt.

Wenn sie sich einem anderen Vierbeiner ergeben, legen sie sich auf den Rücken und zeigen dem Gegenüber, dass sie an keinem Kampf interessiert sind. Zudem können Hunde auch durch ihre Kopfhaltung zeigen, wie sie sich fühlen. Wird dieser zur Seite gedreht, zeigen sie, dass sie nicht aggressiv sind. Richtet ein Hund sein Gesicht dagegen direkt einem anderen entgegen, kann dies bedeuten, dass er Angst vor seinem Artgenossen hat.

Die Rutenstellung

Auch die Rute eines Hundes kann durchaus einige Signale abgeben. Wenn dieses locker hin und her wedelt, freut sich der Vierbeiner. Ist er sauer, steht sie nicht selten steil nach oben. Senkt ein Hund den Schwanz oder klemmt ihn in die Hinterläufe, ist er unsicher oder sogar ängstlich.

Der böse Blick

Wie oben bereits erwähnt, können Hunde nicht nur durch Gestik, sondern auch durch Mimik ihren aktuellen Gemütszustand ausdrücken. So ist es ihnen möglich, unterschiedliche Gefühle mitzuteilen, wie zum Beispiel HungerAngstFreude oder Zuneigung. Wenn ein Hund starr geradeaus schaut und seine Pupillen verengt, ist dies in den meisten Fällen eine eine Drohung. Freut er sich und zeigt einen liebevollen Blickerweitern sie diese und das Gesicht sieht deutlich entspannter aus.

Schlecken der Nase und Züngeln

Wenn ein Hund gerade etwas Leckeres verspeist hat, leckt er sich nicht selten die Nase. Die gleiche Geste macht er, wenn ihm im Angesicht einer Speise das Wasser im Munde zusammenläuft. Dieses „Züngeln“ wird aber auch in vielen anderen Situationen von Hunden verwendet. Beispielsweise ist dies beim Anleinen oder beim Hundetraining zu beobachten. In sehr vielen Momenten kommt für einen kurzen Moment die Zunge aus dem Maul.

Blinzeln oder Zusammenkneifen der Augen

Ein weiteres Signal, das Hunde ohne Geräusch abgeben können, ist das Blinzeln oder das Zusammenkneifen der Augen. Einige Vierbeiner lassen diese auch einfach von der einen zur anderen wandern. Zum Beispiel dann, wenn ihnen das Herrchen oder Frauchen direkt in das Gesicht schaut oder eine Kamera auf sie gerichtet wird.

Kopf zur Seite gedreht

Wenn ein Hund seinen Blick abwendet oder sogar den kompletten Kopf wegdreht, ist dies sehr häufig ein Beschwichtigungssignal. Wenn einem gut erzogenen Hund einige Sekunden in die Augen geschaut wird, wird dieser irgendwann den Blick abwenden.

Gähnen

Hunde gähnen genauso wie wir Menschen, allerdings gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied. Während wir dies nur tun, wenn wir müde sind, nutzen die Vierbeiner es, um einen anderen Hund oder das Herrchen oder Frauchen zu beschwichtigen. Beobachtet werden kann dies beispielsweise, wenn der nächste Spaziergang ansteht. Einige Hunde freuen sich darauf so sehr, dass sie in solchen Situationen gähnen, um sich selber zu beruhigen.

Abwendung und den Rücken zeigen

Indem sich ein Hund umdreht, will er in der Regel uns Menschen wie auch seine Artgenossen beschwichtigen. Allerdings drehen sich einige Vierbeiner auch um, wenn sie ihre Herrchen oder Frauchen begrüßen wollen.

Langsamere Bewegungen

Jeder Hundebesitzer kennt sicherlich die Situation, in der der Hund beim Spazierengehen auf einmal sehr langsam wird und für uns nicht verständlich fast eine Ewigkeit an einer Stelle eines Baumes oder eines Busches riecht. Nicht selten reagiert er auch nach mehrfachen Rufen nicht. Irgendwann kommt er dann ganz gemächlich von alleine wieder und tut so, als wäre nichts gewesen. Diese Geste lässt sich zumeist so deuten, dass der Hund einfach die Gerüche im Freien so stark genossen hat, dass er einfach nicht davon ablassen konnte. Der Mensch und seine Befehle hat er zwar gehört, aber nicht als wichtiger empfunden.

Ruhig hinsetzen oder hinlegen

Wenn sich ein Hund in einer Hundegruppe beim gemeinsamen Spielen auf den Boden legt oder setzt und sich nicht mehr bewegt, ist dies ein Zeichen dafür, dass er dieses als zu wüst empfindet.

Schnüffeln am Boden

Wie bereits erwähnt, lieben eigentlich alle Hunde neue Gerüche. Beim täglichen Spaziergang schnüffeln sie an allem, was sie noch nicht kennen. Was vielen Menschen nicht wissen ist, das diese Aktion auch als Beschwichtigung eingesetzt wird. Zum Beispiel schnüffeln unsichere Hunde am Boden, wenn sie beim Gassigehen einem Artgenossen begegnen und zeigen damit, dass sie nicht an Ärger interessiert sind. Zudem machen dies auch viele Vierbeiner, wenn ihr Herrchen oder Frauchen sehr angespannt ist. Ein Beispiel hierfür ist, wenn der Vierbeiner sich beim Spaziergang in den Wald begibt und trotz mehrfachem Rufen nicht wiederkommt. Durch das Schnüffeln am Boden will ein Hund auch zeigen, dass er doch eigentlich nichts gemacht hat und immer in der Nähe war.

Vorderkörper-Tiefstellung

Was so ähnlich aussieht wie eine Aufforderung zum Spiel, ist ebenfalls ein Zeichen dafür, dass dem Hund die Situation gerade zu wild ist. Häufig kann diese Geste beim Toben mit den Artgenossen beobachtet werden.

Einen Bogen laufen

Höfliche und gut erzogene Hunde machen einen Bogen um einen Artgenossen, bevor sie ihn beschnüffeln. Sie vermeiden es, direkt und frontal auf ihn zuzugehen. Und das Bogenlaufen machen auch viele Vierbeiner, wenn sie auf ihr Herrchen oder Frauchen treffen. Häufig wird diese Geste allerdings falsch verstanden. Denn damit wollen sie nicht provozieren, sondern eigentlich nur ihren Respekt zeigen.

Woran erkenne ich einen aggressiven Hund?

Je weiter ein Hund seinen Körper, seine Ohren und auch seine Lefzen nach vorne richtet, desto gefährlicher ist die Situation. Wenn er zusätzlich auch noch knurrt, kann es sein, dass er in den nächsten Sekunden zur Abwehr zuschnappt. Ein weiteres Signal für einen aggressiven Hund kann eine erhobene und etwas pendelnde Rute sein. Zumeist zeigen die Ohren nach vorne und der gesamte Körper ist angespannt.

Wenn er dann auch noch die Zähne zeigt, sollte Abstand genommen werden. Wenn ein Vierbeiner bellt oder knurrt, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann der Hund damit zum Spiel auffordern und zum anderen kann er damit auch warnen. Um einen Vierbeiner richtig zu verstehen, sollte sich der Mensch nicht auf einzelne Zeichen beschränken. Vielmehr zeigt das Zusammenspiel einiger Signale, wie es ihm derzeit geht.

Anstarren bedeutet Dominanz

Wer wissen will, was der eigene Hund von ihm hält, sollte zunächst dessen Namen rufen. Wenn er darauf gar nicht reagiert und noch nicht einmal den Kopf anhebt, scheint ihm sein Herrchen oder Frauchen relativ egal zu sein. Schaut er seinen Zweibeiner an und blickt dieser ihm in die Augen, sollte er nach einigen Sekunden den Blick anwenden. Starrt er allerdings zurück, hat er das Herrchen oder Frauchen noch nicht als Chef akzeptiert und denkt eventuell sogar, dass er einen höheren Rang im Rudel hat. Allerdings sollte der Hund bei einem solchen Test keinesfalls provoziert werden. Wenn er währenddessen herzhaft gähnt, kann dies ein Beschwichtigungssignal sein und bedeutet nicht zwingend Respektlosigkeit.

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