Wie kann man Silberschmuck reinigen und wieder glänzen lassen?

Silberschmuck
Silberschmuck

Schmuckstücke aus Silber sind bei Jung und Alt beliebte, unverzichtbare Accessoires. Leider hat das edle Metall jedoch die Angewohnheit, mit der Zeit anzulaufen und sich sogar schwarz zu verfärben. Die gute Nachricht ist, dass sich mit ein paar Hausmitteln Silberschmuck wieder auf Hochglanz polieren lässt.

Warum läuft Silberschmuck überhaupt an?

Viele sehen einen Zusammenhang zwischen dem Anlaufen von Silberschmuck und starken Schweißabsonderungen. Das ist nicht korrekt, denn Silberschmuckstücke bestehen in der Regel nicht komplett aus dem Edelmetall. Sie sind mit einer Legierung versehen, und die in ihr enthaltenen Silberionen reagieren langsam aber sicher mit dem in der Luft enthaltenen Schwefelwasserstoff. Das Resultat dieser chemischen Reaktion ist Silbersulfid, das den unansehnlichen Belag bildet. In jüngerer Zeit angefertigter Schmuck ist oft vorbehandelt, um das lästige Anlaufen zu verhindern. Doch wer ein paar Erbstücke hat oder auch sehr billigen Schmuck, kommt nicht umher, diese von Zeit zu Zeit einer Reinigung zu unterziehen. Im Fachhandel gibt es spezielle Reinigungsmittel wie etwa das Silberbad. Der Schmuck wird darin eine Zeit lang eingelegt und glänzt danach wieder wie neu. Doch es geht auch billiger, denn Silberschmuck lässt sich hervorragend mit simplen Hausmitteln reinigen. Der Trick dabei ist, die chemische Reaktion einfach wieder umzukehren.

Der Trick mit der Alufolie

In eine Schüssel, in der die zu reinigenden Schmuckstücke komplett hineinpassen, wird 60 Grad heißes Wasser eingefüllt, es ist auch nicht weiter schlimm, wenn das Wasser bereits den Siedepunkt erreicht hat. Pro Liter Wasser werden nun fünf Esslöffel Speisesalz eingerührt und anschließend ein Stück Alufolie auf den Boden der Schüssel gelegt. Jetzt kann das Silber auf die Alufolie platziert werden und nach einer Weile kann man sehen, wie der Reinigungsprozess von selbst startet. Das Salz fungiert als Leiter für die elektrische Spannung, die zwischen Silber und Aluminium entsteht, was zur Aufspaltung des Silbersulfids führt. Das Silber wird wieder schön glänzend, während die Alufolie schwarz anläuft. Selbst wer nicht dabei bleibt, kann den Reinigungsprozess anhand des typischen Schwefelgeruchs erkennen.

Doch es gibt noch mehr Möglichkeiten, das Silber mit Alufolie wieder glänzend zu machen. Der Schmuck kann auch einfach in ein Alufolienpäckchen gewickelt werden und in Wasser 60 Minuten leicht vor sich hinköcheln. Alternativ kann das Päckchen auch in die Spülmaschine gegeben werden. Die Reinigung mit Salz und Alufolie ist eine sehr schonende Methode.

Schnelle Reinigung mit Zahnpasta

Kleinteilige Schmuckstücke können gut mit Zahnpasta gesäubert werden. Die Reinigung erfolgt hier nicht durch eine chemische Reaktion, sondern der dunkle Belag auf dem Silberschmuck wird leicht abgeschliffen. Ist der Schmuck lediglich versilbert, kann das bei häufiger Anwendung zu Problemen führen, denn das Schleifen trägt Schicht für Schicht ab. Kukident hat einen ähnlichen Effekt. Einfach eine Tablette in Wasser auflösen und den Schmuck dort ein paar Stunden einlegen.

Bier und Backpulver über Nacht

Nicht besonders empfindlicher Silberschmuck kann auch mit einer Paste gereinigt werden, die aus Backpulver und Wasser angerührt wurde. Die Mischung kann mit einer Zahnbürste oder einer Kosmetikbürste aufgetragen werden und nach kurzer Zeit mit einem Tuch aufpoliert werden. Allerdings sollte man die Prozedur nicht so oft wiederholen, da das Backpulver auf Dauer abschleifend wirken kann, was zu unschönen Kratzern auf dem Silberschmuck führt. Das Auftragen kann man sich auch sparen, wenn das Backpulver mit Wasser in einer Schüssel vermischt wird und anschließend der Schmuck über Nacht in dieser Mixtur ein Bad nimmt. Den gleichen Effekt erzielt Bier. Am Tag danach wird der darin eingelegte Silberschmuck einfach gründlich abgewaschen und anschließend mit einem Tuch abgetrocknet. Auch Essig, Zitronensaft, Limonade und andere, säurehaltige Flüssigkeiten sollen dieselbe Wirkung haben.

Wundermittel Natron

Natron ist in jedem Haushalt vorhanden und eignet sich ebenfalls hervorragend zur Reinigung von Silberschmuck. Am schnellsten geht es, wenn einfach etwas Natron auf eine kleine Bürste gegeben und mit leicht kreisenden Bewegungen eine Weile über das Schmuckstück gefahren wird. Natron wirkt auch in Verbindung mit Alufolie höchst effektiv. Dazu wird eine Schüssel mit Alufolie ausgekleidet, der Silberschmuck darauf platziert und großzügig mit Natron bestreut. Anschließend kommt so viel heißes Wasser darüber, bis der zu reinigende Schmuck vollständig bedeckt ist. Nach einiger Zeit müssten die meisten Verfärbungen verschwunden sein. Eventuelle Reste können mit einem weichen, trockenen Tuch sanft entfernt werden. Alternativ geht es auch mit Kalziumkarbonat. Das Pulver wird auf die Finger gegeben, angefeuchtet und damit direkt das Silber geputzt.

Saure Milch lässt Silber glänzen

Saure Milch ist zu schade zum Wegschütten, denn sie taugt noch hervorragend als sanftes Reinigungsmittel für angelaufenen Silberschmuck. Die zu reinigenden Teile werden in eine Schüssel gegeben und komplett mit der sauren Milch bedeckt. Nach einigen Stunden Einwirkzeit haben sich die hässlichen Verfärbungen aus dem Staub gemacht. Danach wird der Schmuck einfach unter kaltem Wasser abgespült und glänzt wieder wie neu.

Tomatensuppe poliert Silber auf

Auch in Tomatensuppe stecken ungeahnte Fähigkeiten, selbst wenn sie nicht mehr ganz taufrisch ist, eignet sie sich hervorragend zur Silberreinigung. Der Suppentopf wird auf den Herd gegeben, der Silberschmuck hineingetan und langsam erhitzt. Eine knappe halbe Stunde haben sich die Beläge gelöst und das Silber sieht wieder aus wie neu. Danach einfach gründlich mit Wasser abspülen. Übrigens funktioniert die Prozedur mit einer Tomatensuppe aus der Tüte genauso gut.

Die Beläge einfach wegradieren

Geht es nur um ein paar Schmuckstücke wie einzelne Ohrringe oder einen Ring kann der Belag auch blitzschnell wegradiert werden. Hierzu wird die blaue Seite eines handelsüblichen, zweifarbigen Radiergummis benutzt.

Wundschutzcreme einmal anders

Der Silberschmuck wird zunächst abgespült und gut abgetrocknet. Dann wird auf einem sauberen Baumwolltuch oder der Innenseite einer Tennissocke etwas Penaten Wundschutzcreme verteilt und anschließend auf das Silber aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit kann der Schmuck mit einem weiteren Tuch auf Hochglanz poliert werden. Diese Methode eignet sich auch hervorragend für Kerzenständer oder Servierplatten aus Silber. Ist der Schmuck sehr verziert oder weist kleine Einschlüsse auf, ist diese Reinigungsvariante allerdings nicht zu empfehlen, da sich Cremereste festsetzen können.

Rauchen kann doch zu etwas gut sein

Zigaretten- oder Kaminasche gibt eine hervorragende Silberpolitur ab. Einfach die Asche auf den Schmuck aufbringen, leicht abreiben und anschließend gründlich mit Wasser abwaschen. Wem Asche zu unangenehm ist, der kann auch eine rohe Kartoffel verwenden und den Silberschmuck damit abreiben, bis er glänzt.

 

 

Alle Tipps ohne Gewähr. Hochwertigen Silberschmuck sollte man nur von Profis reinigen lassen.

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