Wie man Polstermöbel richtig reinigt
Polstermöbel müssen einiges aushalten: Ein gemütlicher Fernsehabend zu zweit, ein Fußballspiel mit den Freunden schauen oder eine Party unter Freunden sind nur einige der vielen Belastungen. Schnell passiert es, dass Chips, Brotkrümel oder andere Flecken auf der Couch landen. Um die Polstermöbel lange zu schonen, ist es wichtig, sie regelmäßig zu reinigen. Dabei kommt es darauf an, welchen Überzug die Couch besitzt. Denn nicht alle Reinigungsmittel und -methoden sind für jeden Couchtyp gleich. Bei empfindlichen Stoffen wie etwa Leder oder Kunstleder gilt besondere Vorsicht.
Der nachfolgende Artikel gibt Tipps und Tricks zur Polstermöbel-Reinigung und zeigt auf, welche Putzmittel dafür benötigt werden.
Der Kauf einer neuen Couch
Bereits beim Kauf einer neuen Couch sollte man sich im Klaren sein, wie die spätere Reinigung vonstattengeht. Denn die regelmäßige Reinigung ist nötig, um dem Zahn der Zeit entgegen zu gehen und um die Couch lange zu schonen. Aus diesem Grund ist es ratsam zu überlegen, wer die Couch nutzen wird wie z. B. Kleinkinder oder Haustiere. Meist lohnt sich eine Couch mit vielen Mustern, denn im Gegensatz zu hellen Farbtönen fallen Flecken nicht so schnell auf. Neben Polstermöbeln aus Baumwolle, Leinen oder Kunstleder sind Sofas mit Microfasern sehr beliebt. Der Bezug ist leicht zu reinigen und sieht wie eine echte Ledercouch aus.
Die richtige Reinigung von Polstermöbeln
Die Reinigung von Polstermöbeln sollte regelmäßig geschehen, da sich dort Bakterien, abgestorbene Haare und Hautschuppen sowie Milben tummeln. Es empfiehlt sich, die Couch etwa ein- bis zweimal im Monat zu reinigen. Dafür reicht es aus, dass das Sofa oder die Couchgarnitur mit einem Staubsauger abgesaugt wird. Dafür sollte eine spezielle Düse aufgesetzt werden. Ansonsten ist darauf zu achten, dass die Staubsaugerdüse sauber ist.
Vor dem Absaugen sollte überprüft werden, ob sich nicht noch kleine Gegenstände wie Ohrringe oder Taschentücher in den Ritzen verstecken. Darüber hinaus sollten lose Kissen heruntergenommen werden. Diese können am besten in den Herbst- und Wintermonaten für etwa 30 Minuten nach draußen gelegt werden. Durch die Kälte sterben etliche Bakterien und Milben ab. In den wärmeren Monaten können die Kissen bei 30 °C ohne Überzug gewaschen werden. Mehrmals im Monat sollten die Kissen vor der Haustür ausgeschüttelt werden, um Milben und Haare zu entfernen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten und erleichtert die monatliche Reinigung der Polstermöbel enorm.
Eine Couch mit einem abnehmbaren Stoffüberzug ist sehr beliebt. Dieser lässt sich ganz leicht abnehmen und mehrmals im Jahr in der Waschmaschine reinigen. Es gilt das Waschetikett sorgsam zu lesen. In der Regel reichen 30 °C aus, um Bakterien und Schmutz zu entfernen. Um die Fasern zu schonen, sollte der Überzug an die frische Luft gehängt und nicht in den Trockner gegeben werden. Der Überzug muss meistens nicht gebügelt werden.
Leichte Flecken aus Polstermöbeln entfernen
Ist die Sitzgarnitur sauber und weist lediglich einige Flecken auf, ist es nicht nötig, den Stoffüberzug abzuziehen und zu waschen. Entsteht ein Fleck, ist der erste Schreck groß. Dann sollte man so schnell wie möglich handeln, damit die Flüssigkeit nicht ins Innere der Fasern eindringt. Mit einem nassen Lappen tupft man den Flecken von außen nach innen, um den Fleck nicht noch größer werden zu lassen. Dabei ist es wichtig, dass man niemals reibt. Mit dem Lappen tupft man ohne viel Druck und so selten wie möglich über den Fleck. Ein Tropfen Spülmittel kann dabei helfen, dass der Fleck verschwindet. Aber Vorsicht: Fetthaltige Seifen sind nicht zu empfehlen, da sich die Fette auf der Polsterung absetzen!
Bei einem Rotweinfleck hilft etwas Salz oder Haushaltsnatron, damit sich der Fleck nicht noch weiter ausbreitet. Diese beiden Hausmittel saugen die Flüssigkeit auf und können nach einer kurzen Trocknungszeit einfach abgesaugt werden. Etwas Fenster- und Glasreiniger sorgt dafür, dass die Farbe blasser wird und so gut wie nicht mehr zu sehen ist. Danach tupft man die Stelle mit einem Lappen oder Tuch trocken. Das Gleiche gilt für rote und braune Getränke wie etwa Cola oder andere Limonaden.
Ist etwas Wachs auf die Couch geträufelt? Kein Problem: Mit ein paar Eiswürfeln bekommt man das Wachs ganz leicht heraus. Die Eiswürfel gibt man in eine Plastiktüte, legt alles auf die betroffene Stelle und lässt das Wachs hart werden. Danach kann man das Wachs ganz leicht von der Couch abziehen.
Welches ist das richtige Putzmittel für die Polstermöbel-Reinigung?
In Super- und Drogeriemärkten gibt es eine Reihe an Putzmitteln für die spezielle Pflege und Reinigung von Sitzgarnituren. Diese sind in der Regel recht teuer und beinhalten scharfe Chemikalien, die für Kinder und Haustiere bedenklich sein können. Zudem belasten sie die Umwelt. Ein paar nützliche Putzmittel hat beinahe jeder zuhause, die zudem auch noch wenig kosten. Ein beliebtes Putzmittel ist z. B. der handelsübliche Haushaltsnatron, der vielseitig im Haushalt eingesetzt wird: So ist er auch für die Polstermöbel-Reinigung gut, denn er tötet Bakterien und Milben ab.
Um kleinere Flecken oder Stellen zu reinigen, gibt man etwas Rasierschaum darauf und saugt sie nach dem Trocknen ab. Das Gleiche gilt für Waschsoda, den es z. B. günstig in Drogeriemärkten zu kaufen gibt. Vor der Reinigung zieht man am besten Handschuhe über. Das Waschsoda wird in einem Eimer mit kaltem Wasser aufgelöst und die betroffenen Stellen mit dem angefeuchteten Lappen gereinigt. Dabei gilt erneut: nur tupfen, nicht verreiben! Das Waschsoda erhält man auch fertig als Flüssigsoda, was vor allem auf Reisen oder in Ferienwohnungen praktisch ist. Von flüssiger Gallseife ist abzuraten, da sie Fette enthält, die auf der Polsterung sichtbar bleiben.
Ein weiteres günstiges Putzmittel für die Polstermöbel-Reinigung ist Speisestärke: Diese verteilt man großzügig auf der Couch und lässt alles über Nacht einwirken. Am nächsten Tag saugt man alles mit einem Staubsauger weg. Der Vorteil von Speisestärke ist, dass sie in den meisten Haushalten vorrätig und zudem sehr preiswert ist. Die Milben, die auf den Polstermöbeln sitzen, werden von der Speisestärke angelockt und weggesaugt. Über diese Reinigungsmethode freuen sich nicht nur Allergiker, denn Milben können für Hautekzeme und Juckreiz verantwortlich sein.
Gerüche aus Polstermöbeln entfernen
Gerüche in Polstermöbeln können sehr hartnäckig sein: Wer keinen abnehmbaren Überzug hat, der in der Waschmaschine gereinigt werden kann, muss zu anderen Putzmitteln greifen. Ein Duftspray aus der Drogerie oder dem Supermarkt kann erste Abhilfe verschaffen. Um die Gerüche jedoch dauerhaft zu entfernen, reichen bereits günstige Mittel aus, die oftmals im Haushalt vorrätig sind. So tötet der Haushaltsnatron nicht nur Bakterien ab, sondern neutralisiert jeden Duft. Dafür gibt man reichlich Natron über die Couch, die einen Überzug aus Baumwolle, Leinen oder Microfaser hat. Das Natron kann man nach einigen Stunden wieder absaugen und die Couch hat einen neutralen, angenehmen Duft. Wer der Couch eine besondere Duftnote verpassen möchte, kann einige Spritzer Zitronensaft mit Wasser verdünnen und mit einer Sprühflasche auf die Couch sprühen. Dabei gilt es, nicht zu viel aufzutragen und sich langsam vorzutasten. Denn die Zitronensäure kann die Farbe oder auch das Material angreifen. Den gleichen Effekt erzielt etwas Waschmittel oder -soda, das in Wasser aufgelöst und auf die Couch gesprüht wird. So duftet die Polsterung wieder herrlich frisch.
Ist unter der Couch ein Fach eingebaut, wo Decken verstaut werden können? Dieses Fach sollte alle drei bis sechs Monate ausgesaugt werden. Müffelt das Fach, kann eine Schale mit frischem Kaffeepulver Abhilfe verschaffen. Das Kaffeepulver nimmt den Geruch auf und es riecht angenehm nach Kaffee.
Tierhaare adé: Mit diesen Tricks klappt es
Wer Haustiere wie Hunde oder Katzen hat, klagt oft über Tierhaare auf dem Sofa. Decken und alte Tücher reichen meist nicht aus, um die Couch vor den herumfliegenden Haaren zu schützen. Auch das tägliche Staubsaugen reicht meist nicht aus. Ein guter Trick ist ein Besen mit einer Gummierung: Die Tierhaare bleiben an dem Gummi hängen und können ganz einfach abgewaschen werden.
Ein weiterer Tipp ist, die Couch mit einem Gummihandschuh abzuwischen. Das hat den gleichen Effekt. Auch Klebeband oder eine Nylonstrumpfhose tragen dazu bei, dass die meisten Tierhaare kleben bleiben. Mit einem nassen Tuch oder Lappen entfernt man die restlichen Tierhaare.
Kunstleder und andere besondere Stoffe
Kunstleder ist in den meisten Fällen vegan und frei von Tierbeständen. Dennoch sieht es wie echtes Leder aus und bedarf besonderer Pflege. Anders als Ledersofas darf Kunstleder nicht gefettet werden. Etwas warmes Wasser und ein Tropfen Spülmittel reichen bereits aus, um die Couch großflächig zu reinigen. Durch das Spülmittel verschwinden auch kleinere Flecken und Gerüche. Wer eine helle Kunstledercouch hat, kann auch etwas Waschmittel für weiße Wäsche ins Putzwasser geben. Der Lapen sollte nie zu nass, sondern nur nebelfeucht sein. Die Couch sollte anschließend gut trocknen können, um Schimmelbildung zu vermeiden. Für hartnäckige Flecken eignet sich ein Schmutzradierer gut.
Bei Sitzgarnituren mit Microfasern und Velourstoffen kommt der Staubsauger mit der Polsterdüse zum Einsatz. Auch hier ist es wichtig, dass die Reinigung mehrmals im Monat stattfindet. Zum Beseitigen von Flecken hilft etwas Fenster- und Glasreiniger, der erst auf einem feuchten Lappen gesprüht wird. Der Lappen wird mit der Strichrichtung geführt, sodass die Couch wieder wie neu ausschaut. Das Putzmittel sorgt zudem dafür, dass Gerüche verschwinden.
Ledercouch reinigen
Eine Ledercouch sieht sehr edel aus, ist in der Regel aber auch sehr kostspielig. Daher ist die regelmäßige Reinigung wichtig. Sonnenlicht kann dazu führen, dass die Farbe ausbleicht. Zu viel Wasser auf der Ledercouch führt dazu, dass sich kleine Risse bilden. Um das zu vermeiden, ist das Einreiben mit einer speziellen Lederpflegecreme nötig. Das sollte mehrmals im Monat geschehen. Zum Reinigen reichen bereits Babyfeuchttücher aus, die einen angenehmen Duft mitbringen. Vor der Reinigung mit klarem Wasser sollte getestet werden, ob die Ledercouch Wasser verträgt. Dafür sollte möglichst abgekochtes oder destilliertes Wasser genommen werden, um Kalk keine Chance zu geben. Ansonsten reicht es aus, die Couch mit einem Staubsauger zu reinigen.
Ist einmal ein Kugelschreiberfleck auf der Ledercouch gelandet, kann man ihn mit etwas Milch auf einem Lappen abtupfen.
Fazit
Bei der Reinigung von Polstermöbeln ist einiges zu beachten. Bereits beim Kauf sollte man sich gut überlegen, wer die Couch nutzen wird und welchen Verschmutzungen sie möglicherweise ausgesetzt wird. Meist reicht es aus, die Couch mit einem Staubsauger zu reinigen oder mit einem feuchten Lappen abzuwischen. In der Regel lassen sich alle Stoffarten und Sofatypen selbst reinigen. Wer jedoch Bedenken hat, sollte einen Profi engagieren.
Es gibt ein breites Angebot an Putzmitteln in Supermärkten und Drogerien. Die meisten Putzmittel schaden jedoch nicht nur der Umwelt, sondern können auch für so manch einen Hausbewohner bedenklich sein. Daher ist es ratsam, auf altbewährte Hausmittel wie Natron, Salz, Rasierschaum oder Speisestärke zurückzugreifen. Diese kosten in der Regel nicht viel, sind überall erhältlich und erzielen den gleichen Effekt wie chemische Putzmittel. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Haushaltsschrank nicht mit allerlei Putzmittel überquillt.
Vor dem Gebrauch jeglicher Putz- und Haushaltsmittel ist es wichtig, dass man diese an einer kleinen und unauffälligen Stelle testet. Entstehen Verfärbungen oder bleiben Reste zurück, sollte ein anderes Mittel verwendet werden! So sehen die Polstermöbeln noch lange frisch und wie neu gekauft aus.