Wie werde ich Silberfische wieder los?
Silberfische sind lästige kleine Insekten, die nur schwer zu beseitigen sind. Sie sind so wendig und schnell, dass man sie meist nicht erwischt. Der nachfolgende Artikel zeigt, was Silberfische eigentlich sind, wo sie herkommen und wie sie wieder verschwinden. Dabei werden einige Tipps und Tricks gezeigt, die u. a. tierfreundlich sind oder ohne Chemikalien auskommen.
Was sind Silberfische eigentlich genau?
Silberfische (Lepisma saccharina) gehören zur Gruppe der Insekten. Aufgrund ihrer sechs Beine und der Körpergröße ist es ihnen möglich, schnell und flink zu verschwinden. Sie sind lichtscheu und werden von Nässe und Staub magisch angezogen. Darin finden sie ihre benötigte Nahrung. Ihren Namen haben sie aufgrund ihrer silbernen Farbe, die metallisch schimmert. Durch ihre schwimmartigen Bewegungen sehen sie aus wie kleine Fische. Bei einem ausgewachsenen Silberfisch ist der Körper – ohne Beine gemessen – etwa einen Zentimeter lang. An der Kopfseite befinden sich zwei und hinten drei Fühler. Die vorderen Fühler werden zum Tasten benötigt.
Wo kommen Silberfische her?
Silberfische nisten sich gerne in Wohnungen ein und werden auch bei einem Umzug mitgenommen. Das liegt daran, dass Silberfische Bücher und Kartons lieben. Die Vermehrung der Silberfisch ist nur schwer aufzuhalten, da sie sich bis zu ihrem Tod fortpflanzen.
Nach einem Paarungstanz legt das Männchen ein Beutelchen voller Spermien ab, welches das Weibchen aufnimmt und ihre Eier damit befruchtet. Etwa 20 befruchtete Eier legt das Weibchen dann in Spalten und Ritzen, wo mindestens 20 °C Temperatur herrschen. Ein Silberfisch erreicht nach 4 Monaten das Erwachsenenstadium und kann zwischen einem und 8 Jahren alt werden. Das erklärt, warum die Insekten nur schwer beseitigt werden können.
Wo tummeln sich Silberfische am liebsten?
Da es in Küchen und Bädern häufig zu Nässe kommt, tummeln sich Silberfische liebend gern in diesen Räumlichkeiten. Aber auch andere Räume sind von den kleinen Plagegeistern nicht verschont. Vor allem, wo sich häufig Staub befindet wie etwa unter einem Schrank oder einer Couch, kommen die kleinen Insekten meist vor. Sie nisten sich gerne in Ritzen wie etwa im Fußboden ein, können aber auch an Wänden herumkrabbeln. Da sie besonders lichtscheu sind, sind sie nur nachtaktiv. Schaltet man das Licht ein, sieht man sie schnell zur nächsten Ritze verschwinden.
Einzelne Silberfische sind in der Regel nicht weiter tragisch, allerdings sorgen sie bei manch einem für Unbehagen. Ist der Befall jedoch größer, ist es wichtig etwas zu unternehmen und z. B. einen Profi zu Hilfe zu rufen. Dann sind die kleinen Insekten sogar nützlich, denn sie zeigen einen größeren Bestand von Schimmel auf. Denn Silberfische ernähren sich u. a. gerne von Schimmelpilzen. Außerdem mögen sie gerne Hausmilben. So gesehen sind Silberfische für viele Allergiker ein Segen. Rein hygienisch betrachtet sind sie also unbedenklich.
Tipps zur Beseitigung der Silberfische
Silberfische sind dem einen oder anderen ein Dorn im Auge. Verschiedene Hausmittel und chemische Köder können helfen, die Anzahl an Silberfischen zu reduzieren oder komplett zu senken.
Tipp 1: Klebefalle
Bei einer kleinen Population ist es möglich, die Silberfische mit eigenen Hausmitteln zu beseitigen. Dazu gehört z. B. auch der Trick mit einer Klebefalle. Dafür gibt man in einen Plastikbeutel eine klebrige Lösung wie etwa Honig. Denn Silberfische lieben zuckerhaltige Nahrung, die an der klebrigen Substanz hängen bleiben. Ihre Vorliebe ist bereits in ihrem lateinischen Name saccharina zu erkennen. Den Beutel muss man nur noch zubinden und wegwerfen. Anstelle des Honigs können auch gekochte Kartoffelscheiben genommen werden, die die Silberfische ebenfalls gerne mögen.
Der Vorteil an dieser Methode ist, dass die Silberfische nicht getötet werden. Außerdem werden keine giftigen Chemikalien eingesetzt, was vor allem für Kinder und Haustiere vorteilhaft sein kann. Denn oftmals kommt es dazu, dass diese die Falle in den Mund nehmen.
Tipp 2: Gekaufte Köder
Befinden sich keine Kinder oder Haustiere in der Wohnung, können auch gekaufte Köder aufgestellt werden. Diese enthalten einen Duftstoff, der die Silberfische anlockt. Der Duftstoff befindet sich in eine kleinen Metalldose, aus der die Silberfische zwar hinein-, aber nicht mehr hinauskommen. Die Köder gibt es in gut sortierten Supermärkten, Reformhäusern, Bau- oder Drogeriemärkten zu kaufen. Nach etwa 2 Monaten kann man den Köder entfernen und ggf. durch neue austauschen.
Wer den gleichen Effekt ohne Chemikalien erreichen möchte, sollte Lavendel auf dem Boden versprühen. Eine Schale Essig oder etwas Backpulver können ebenfalls Wunder bewirken.
Des Weiteren gibt es spezielle Sprays, mit denen man die üblichen Wege der Plagegeister einsprüht. Diese hinterlassen einen Duftstoff, der für Menschen kaum wahrnehmbar ist. Das Spray sorgt dafür, dass sich aus den Eiern keine neuen Silberfische bilden.
Tipp 3: Temperaturunterschiede im Schlafzimmer
Silberfische bevorzugen eine gleichbleibende Temperatur von mindestens 20 °C. Im Schlafzimmer sollten jedoch nur 18 °C herrschen, da es für den menschlichen Körper die beste Schlaftemperatur ist. Wer mit einer offen Tür schläft, verhindert Feuchtigkeitsbildung, die die kleinen Insekten lieben.
Darüber hinaus leben und brüten Silberfische gerne in Betten, denn dort kommen Haare, Hautschuppen und Hausmilben vor. Aus diesem Grund ist es wichtig, regelmäßig die Matratze abzusaugen und die Bettwäsche bei mindestens 60 °C zu waschen. So werden gebrütete Eier abgetötet und die Silberfische bleiben fern.
Tipp 4: Nasse Badvorleger entfernen
Silberfische halten sich gerne auf nassen und feuchten Materialien auf. Darum ist es ratsam, nasse Badvorleger oder Handtücher aufzuheben und gegen saubere auszutauschen. Die Wäsche sollte bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Sind die Badteppiche trocken, sollten sie dennoch regelmäßig gewaschen werden, da sich darin Hausmilben und Co. tummeln. Diese sind für Silberfische sehr attraktiv und ziehen sie magisch an.
Tipp 5: Regelmäßiges Saugen
Wer einen großen Silberfischbefall beklagt, muss sich darüber im Klaren sein, dass Silberfische gerne Staub bevorzugen. Das bedeutet, dass die Wohnung gründlich von Staub befreit werden sollte. Dazu gehört das Staubputzen sowie das Saugen und Wischen der Böden. Dort liegen Haare und Hautschuppen unbemerkt herum, die für Silberfische wie gerufen kommen. Vor allem in Büchern, Tapeten, Fotos oder Gemälden verstecken sich die Silberfische gerne, da diese nicht regelmäßig abgestaubt werden.
Tipp 6: Stets gut lüften
Silberfische lieben eine angenehme Temperatur zwischen 20 und 30 °C. In vielen Wohnungen herrschen also beste Bedingungen für eine Vermehrung. Hinzu kommt, dass bei einer schlechten Lüftung des Bads z. B. eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. In solchen Räumen halten sich Silberfische gerne auf. Daher ist regelmäßiges Lüften wichtig: Täglich sollte mindestens zweimal gelüftet werden, wobei das Fenster nicht nur schräg, sondern komplett geöffnet werden sollte. So kann der Luftaustausch bestens ablaufen. Besonders nach einer heißen Dusche oder einem Bad ist langes Lüften nötig, um keine Silberfische anzulocken.
Tipp 7: Wenn nichts mehr hilft: Anruf beim Kammerjäger
Ist der Silberfischbefall zu groß, sollte ein Profi zu Hilfe gerufen werden. Ein Kammerjäger ist auf die Beseitigung von Silberfischen spezialisiert. Durch das Anbringen von Ködern, Vernebelungen und anderen Methoden verschwinden die Silberfische dauerhaft.
Fazit
Silberfische sind kleine Insekten, die sich gerne in Ritzen und Spalten aufhalten. Herrscht eine warme und feuchte Temperatur, legen sie dort ihre Eier ab. Sie sind äußerst lichtscheu und daher nur nachtaktiv. Sie ernähren sich von Hausmilben, Haaren, Hautschuppen und Schimmelporen. Darum können sie auch nützlich sein, um Schimmel festzustellen. Sie sind hygienisch unbedenklich und ihre Populationszahl kann mit einfachen Methoden wie etwa einer selbstgebauten Honigfalle, gekauften Ködern oder Präventionsmaßnahmen eingedämmt werden. Regelmäßiges Lüften, Saugen und Wischen sowie das sorgsame Waschen von Bettzeug und Handtüchern kann dazu beitragen, dass die Silberfische im Nu verschwinden.